Fliegende Autos und Origami-Kunst

Es gibt wahrscheinlich genauso viele Möglichkeiten, sich der Science-Fiction zu nähern, wie es Science-Fiction-Geschichten gibt. Tatsächlich herrscht selbst unter den begeisterten Leserinnen und Lesern, Zuschauerinnen und Zuschauern oder Spielerinnen und Spielern des Genres nicht nur Einigkeit, was genau denn nun ein Buch, einen Film oder etwa ein Spiel zur Science-Fiction macht. Was gehört wirklich dazu, und was nicht? Star Trek oder Star Wars? Doctor Who oder Doktor Strange? Wolfenstein oder Warhammer 40,000?

In dieses Fragendickicht versucht Sascha Mamczak nun, mit seinem neuen Buch „Science-Fiction: 100 Seiten“ (Reclam), eine für möglichst viele Interessierte zugängliche Schneise zu schlagen. Das Format der erfolgreichen Mini-Sachbuch-Reihe von Reclam, ein Thema auf genau einhundert Seiten zu behandeln, erweist sich dabei als Einschränkung und Gewinn zugleich. Denn niemand könnte behaupten, in so einem Büchlein einen echten Überblick über alles Genre-Schaffen der Science-Fiction geben zu können – da reichen nicht einmal die gut tausend Seiten von Dietmar Daths „Niegeschichte“ aus.

Für einen ersten Einblick in die Möglichkeiten des Genres sind 100 Seiten allerdings perfekt, und Sascha Mamczak, Verlagsleiter für Science-Fiction und Fantasy bei Heyne, weiß diesen Platz gut zu nutzen. Hier ist schon einmal eine erste Leseprobe für alle Zukunftsinterssierten – und man wird sehen, dass das Buch selbst einhält, was Mamczak über die Science-Fiction insgesamt sagt:

„Die Science-Fiction ist eine Origami-Kunst. Sie faltet Raum und Zeit in eine höhere Dimension: in alle nur möglichen Zeiten und Räume. Wir erzählen uns Science-Fiction-Geschichten, um herauszufinden, wie konkret eine Welt sein kann, die über uns hinausreicht.“

 
Leseprobe

Sascha Mamczak: Science-Fiction. 100 Seiten · Sachbuch · Reclam · 100 Seiten, mit Abbildungen und Infografiken · Taschenbuch: 10 €