29. November 2019 1 Likes

Aus dem Keller von Birdman

„Das geschwärzte Notizbuch“ – das Romandebüt von Nicolás Giacobone („Birdman“)

Lesezeit: 1 min.

2014 zeigte „Birdman oder (Die unverhoffte Macht der Ahnungslosigkeit)“, dass man Superheldenfilme – Superheldenfantasien, Superheldenwahnvorstellungen – auch ganz anders aufziehen und nutzen kann, als die Kassenknüller von Marvel und DC das für gewöhnlich tun. Der hochinteressante Film von Regisseur Alejandro González Iñárritu und mit Michael „Batman“ Keaton in der Hauptrolle war sperrig, doch wer sich auf das Getrommel und Geschehen einließ, wurde unterwegs und sowieso am Ende mehr als belohnt. Dafür gab es damals gleich eine ganze Ladung Golden Globes und Oscars, u. a. für den besten Film, die beste Regie, die beste Kamera und das beste Drehbuch.

Letzteres wurde von Nicolás Giacobone mitverfasst. Bei Heyne Encore ist dieser Tage „Das geschwärzte Notizbuch“ erschienen, das Romandebüt des 1975 geborenen Argentiniers. Auf die Geschichte des unbekannten talentierten Drehbuchautors Pablo, der vom ehrgeizigen Regisseur Santiago Salvatierra in dessen Keller eingesperrt wird, um als Gefangener mehrere große Filmscripts zu schreiben, muss man sich genauso einlassen wie einst auf „Birdman“. Dann jedoch kann das kunstfertig konzipierte und gewandt geschriebene Buch über Kreativität, Erfüllung, Obsession, Borges sowie nicht zuletzt das Schreiben und Filmemachen ebenfalls ein Werk sein, das aus der Masse hervorragt und die Synapsen kitzelt. Die spannende Kleinigkeit mit dem Kellerverlies nicht zu vergessen …

Hier gibt es eine nichtgeschwärzte Leseprobe.

Nicolás Giacobone: Das geschwärzte Notizbuch • Aus dem argentinischen Spanisch von Christian Sönnichsen • Heyne Encore, München 2019 • 303 Seiten • E-Book: 15,99 Euro

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