Popkultur

Das amerikanische Online-Magazin „Sequart Organization“ veröffentlicht seit ein paar Jahren Bücher, die sich – wie auch die Webseite – mit popkulturellen Themen aller Art beschäftigen und das auf meist sehr gelungene Weise. Natürlich, über 300-seitige Wälzer, die zum Beispiel in aller Ausführlichkeit „Green Arrow“ sezieren, kann man auf den ersten Blick als „nerdig“ abtun, aber das ist gerade der Punkt: Die Auswahl der beitragenden Autoren bewegt sich auf überwiegend erfreulichem Niveau, nie sabberndes Fanboygeschreibsel, aber auch nie öde Wissenschaftskapriolen, eben auf Augenhöhe mit Thema und Publikum – man will schlicht und einfach auf reflektierte, aber unterhaltsame Art sein (gründlich recherchiertes) Wissen vermitteln oder neue Facetten aufzeigen. That’s all.

Die neuste Veröffentlichung nennt sich „Cyberpunk Nexus – Exploring the Blade Runner Universe“, hat einen Umfang von satten 415 Seiten und irritiert erneut durch ein erlesen scheußliches Cover, leider ebenso ein Markenzeichen der Sequart-Veröffentlichungen.

Dafür passt der Inhalt umso mehr: Von Analysen zu Philips K. Dicks Vorlage „Do Android Dream Of Electric Sheep?“, über Texte, die den Einfluss der beiden Comic-Magazine „Heavy Metal“ und „Métal Hurlant“ auf „Blade Runner“ und Ridley Scotts Schaffen im Generellen aufdecken, bis hin zu verschiedenen Aufsätzen, die sich mit der inhaltlichen Seite des Films und dessen kongenialer Fortsetzung von Denis Villeneuve beschäftigen, erfreut auch diese Veröffentlichung mit einer Sammlung an informativen Texten, die selbst den Horizont jahrelanger Fans noch mal deutlich erweitern dürften.