Die Zukunft der Bücher
Eindrücke der Leipziger Buchmesse 2014
Gestern ist die Leipziger Buchmesse zu Ende gegangen, und der derzeit in der Branche vorherrschenden Krisenstimmung zum Trotz dürfte es eine der erfolgreichsten Messen der letzten Jahre gewesen sein. Insgesamt 175 000 Besucher tummelten sich während der vier Messetage trotz des herrlichen Wetters auf dem Gelände und nutzten die Gelegenheit, nicht nur neue Bücher zu bestaunen, sondern auch den Autoren hautnah zu begegnen – sei es nun bei Lesungen, Autogrammstunden oder Bloggertreffen.
Der persönliche Kontakt zwischen Lesern und Autoren ist der Dreh- und Angelpunkt der Leipziger Buchmesse, und beobachtet man die Begeisterung, mit der sich die Leser um die Büchertische der Aussteller drängen, die Aufregung, die den ein oder anderen befällt, wenn er endlich seinem Lieblingsautor gegenübersteht, mag man kaum glauben, dass sich der Buchhandel in der Krise befinden soll. Wurde der Abgesang auf das Buch vielleicht zu früh angestimmt?
Niemand wird bestreiten, dass wir uns in einer Zeit des Umbruchs befinden, in der das gedruckte Buch nicht mehr die einzige Möglichkeit ist, in fremde Welten abzutauchen, doch von Lesemüdigkeit war in Leipzig nichts zu spüren. Ganz im Gegenteil.
Wenn die diesjährige Messe eines gezeigt hat, dann dies: Die Zukunft des Buches liegt in guten Geschichten, ob nun analog oder digital. Das E-Book hat unsere Lesegewohnheiten verändert, und wird das in den kommenden Jahren noch stärker tun. Veränderung bedeutet nicht zwangsläufig Verschlechterung – und doch fragt man sich, was die Zukunft für das gedruckte Buch bereithält? Wird es diese Form der Lektüre in zwanzig oder dreißig Jahren überhaupt noch geben? Nach dem Besuch in Leipzig ist meine Antwort darauf: Ja. Denn immerhin kann man sich ein E-Book schlecht signieren lassen …
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