24. August 2021

Star Wars: Die kompletten Comicstrips

Der Sternenkrieg aus den Zeitungen, von Russ Manning

Lesezeit: 2 min.

Als 1979 der „Star Wars“-Comicstrip in den amerikanischen Zeitungen startete, hungerten die Fans von George Lucas’ magischer, machtvoller Space Fantasy nach mehr Abenteuern mit Luke, Leia, Han und ihren Mitstreitern im Kampf der Rebellion gegen Darth Vader und das Imperium. Nachschub, aus heutiger Sicht kaum vorstellbar, war damals nämlich Mangelware. Es gab neben den Filmen nur ein paar Romane, und davon abgesehen bloß noch die monatlichen Comichefte bei Marvel. Jeden Tag ein bisschen „Star Wars“ (im Shop) in der Zeitung? Genau das, wonach viele Filmzuschauer und Comicfans verlangten!

Russ Manning wurde damit betraut, den Strip zu schreiben und zu zeichnen. Der Künstler hatte sich als Schöpfer der Science-Fiction-Comicserie „Magnus, Robot Fighter“ einen Namen gemacht, aber noch mehr mit dem ehrwürdigen „Tarzan“-Zeitungscomicstrip, den er 12 Jahre lang geprägt hatte. Der Krieg der Sterne in den Zeitungen sollte Mannings letzte Arbeit werden, er starb 1981 mit 52. An den 600 Strips aus den Jahren 1979 und 1980, die im ersten Band von „Star Wars: Die kompletten Comicstrips“ bei Panini enthalten sind, wirkten außerdem Steve „Howard the Duck“ Gerber, Don Christensen, Russ Helm, Rick „Green Arrow“ Hoberg, Dave „Rocketeer“ Stevens und Alfredo „Conan“ Alcala mit.

Manning, um den Fokus auf ihn zu legen, wusste das unkomplizierte frühe „Star Wars“-Universum für Weltraumabenteuer mit dem Charme der ursprünglichen Filme zu nutzen. Nicht alles ist perfekt oder gar zeitlos, aber vieles macht noch heute Spaß – Luke und Leia im galaktischen Casino, C3-PO und R2-D2 mit externer Bewaffnung oder als Lenker eines Sandkriechers, Han Solo und Chewie bei den Wookies oder im Wettrennen mit einer Klimawaffe, Leia zwischen Darth Vader und Tarkins Witwe, die Helden mit Kopfgeldjäger Boba Fett auf einem Eisplaneten, das Debüt des imperialen Spions Black Hole. Auch ein paar liebevolle Filmreferenzen werden eingestreut, das gelingt gerade Steve Gerber gut.

Grafisch sind die schwarz/weißen Dailies den bunten Sundays überlegen, die Sonntagsseiten sehen doch etwas zu arg nach den „Flash Gordon“-Strips einer anderen Ära aus, und sie stören hin und wieder auch den Rhythmus der Geschichten. Wer seine SciFi und seinen Krieg der Sterne klassisch mag, wird mit dem ersten großen Hardcover und den Strips darin sicher ein paar schöne Lesestunden haben. In einer Galaxis, die noch weit, weit weniger kompliziert war …

Russ Manning und andere: Star Wars: Die kompletten Comicstrips 1 • Panini Comics, Stuttgart 2021 • 260 Seiten • Hardcover: 49 Euro

 

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