„V For Vendetta“ bald als TV-Serie?

Es ist nicht ganz leicht, von den Meisterwerken des britischen (Comic-) Autoren Alan Moore das eine Meisterwerk herauszupicken, aber sehr viele würden sich vermutlich für „Watchmen“, vielleicht auch einfach deshalb, weil diese Superhelden-Graphic Novel, die von Dave Gibbons gezeichnet wurde, den größten kulturellen Impact hatte. Aber auch die Jack the Ripper-Saga „From Hell“ oder die Lovecraft-Hommage „Providence“ stehen zur Wahl, und nicht zuletzt „V For Vendetta“ (dt. „V wie Vendetta“, Panini), eine Dystopie, die Moore zwischen 1982 und 1989 mit dem Zeichner David Lloyd anfertigte, unter dem Eindruck von Thatchers Großbritannien. Da geht ein anarchistischer Terrorist in England um, versteckt hinter einer Guy Fawkes-Maske (die später noch einen ganz eigenen Siegeszug antreten sollte, z.B. im Rahmen der Occupy-Bewegung), und knöpft sich das herrschende System vor.

2005 gab es bereits – sehr zum Unwillen von Moore, der mit Filmadaptionen seiner Werke nichts zu tun haben will, kein Geld annimmt und auch nicht hinnimmt, dass sein Namen in den Adaptionen auftaucht – eine ganz ordentliche filmische Umsetzung mit u.a. Natalie Portman, Hugo Weaving, Stephen Rea und John Hurt, die gerade zum 20. Jubiläum wieder ausgegraben wird – doch jetzt hat Variety die Story veröffentlicht, dass eine neue TV-Serie von HBO in der Mache ist, James Gunn und Peter Safran von DC Studios sind wohl als Executive Producer an Bord, und das Drehbuch wird von Pete Jackson angefertigt, der für Sky Atlantic gerade „The Death of Bunny Munro“ geschrieben hat.

Alan Moore wird das wie immer achselzuckend zur Kenntnis nehmen und lieber an seiner aktuellen Roman-Reihe „Long London“ arbeiten, deren erster Band gerade auf Deutsch unter dem Titel „Das Große Wenn“ bei Carcosa erschienen ist.