14. Dezember 2018

Zauberhafte Persiflage

„Maestros“, der neue Comic von Steve Skroce („We Stand On Guard“, „Matrix“)

Lesezeit: 2 min.

In seiner eigenständigen Comic-Serie „Maestros“ hat der kanadische Autor und Zeichner Steve Skroce viel Spaß mit den Mustern und Archetypen des Fantasy-Genres, die er gehörig durch den Kakao zieht, egal ob nach Tolkien oder nach Moorcock. Maestros ist der größte kosmische Zauberer sowie der Schöpfer und Herrscher des Universums. In Folge seiner Ermordung wird jedoch sein in der modernen Menschenwelt lebende Sohn Will zum neuen Maestros. Der junge, eher liberale und äußerst menschliche Magier muss sich mit madigen Unholden, verräterischen Elben und dem Herrn der Hölle herumschlagen. Dem Ganzem fügt Skroce ein bisschen Multiverse-Fun, explizite Darstellungen von Gewalt und Geschlechtsteilen, das eine oder andere SF-Element, apokalyptische Einsätze und natürlich ein Smartphone hinzu – fertig ist die spritzige Genre-Persiflage mit deutlichem Mark-Millar-Vibe, die irre gut aussieht und wahnsinnig Laune macht.

Inzwischen sehen Steve Skroce’ detailreiche Seiten, die der preisgekrönte Dave Stewart gewohnt grandios kolorierte, im Übrigen eher nach Geof Darrow aus – kein Vergleich mehr zu seinen früheren Marvel-Comics mit Spider-Man, Wolverine oder Cable. Vor „Maestros“ verwirklichte Skroce mit Star-Autor Brian K. Vaughan die bereits sehr lesenswerte Science-Fiction-Miniserie „We Stand On Guard“. Außerdem machte sich der Kanadier abseits der Comic-Szene als Konzeptkünstler von Science-Fiction-Filmen wie „Matrix“, „V for Vendetta“, „Cloud Atlas“, „Jupiter Ascending“ und „I, Robot“ einen Namen. Aktuell hat Skroce angeblich weitere Creator-Owned-Comics und darunter sogar eine zweite Staffel von „Maestros“ in Arbeit, aber eigentlich ist die wilde zauberhafte Satire auf rund 200 Seiten so, wie sie jetzt ist, schon genau richtig.

Bilder: Maestros © Steve Skroce

Steve Skroce: Maestros Vol. 1 • Image, Berkeley 2018 • 192 Seiten • Tradepaperback: $ 16,99 • Sprache: Englisch

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