29. September 2015 2 Likes

Farbteufel

Lovecrafts „Die Farbe aus dem All“ wird von Richard Stanley auf die Leinwand gebracht

Lesezeit: 2 min.

„Die Farbe aus dem All“ zeigt wie keine andere Geschichte Lovecrafts, wie nah die Ikone der modernen Horror-Literatur der Science-Fiction stand. Tatsächlich ist es sogar die Nähe zur SF, die sein Werk (u.a.) so einzigartig macht.

„The Colour Out of Space“, 1927 im Pulp-Magazin Amazing Stories erschienen, ist auch heute noch eine enorm atmosphärische, spannende Geschichte, in der es um eine Farm in der Nähe von Arkham geht, die nach dem Absturz eines „Meteoriten“ eine unheimliche Veränderung durchmacht. Flora und Fauna verändern sich, mutieren, und dann erwischt es auch die Menschen.

Es gab schon verschiedene Versuche, dieses Meisterwerk der unheimlichen Literatur zu verfilmen, zuletzt war es Huan Vu, der mit „Die Farbe“ (2010) eine beeindruckende No-Budget-Adaption auf die Beine stellte.

Jetzt nimmt sich die Indie-Horror-Schmiede SpectreVision der Story an, die zuletzt „A Girl Walks Home Alone at Night“ in die Kinos brachte. Wirklich spannend wird es aber in der Sekunde, wenn man liest, dass Richard Stanley den Film inszenieren soll. Jener Stanley, der 1990 mit „Hardware“ (dt. „M.AR.K. 13“) einen schillernden B-Movie-Mix aus „Mad Max“ und „Terminator“ abgeliefert hatte und anschließend mit „Dust Devil“ einen so kruden wie optisch faszinierenden, schwer esoterischen Horror-Mythen-Mischmasch vorlegte. Vorbei war es mit der Karriere, als er 1996 während der Dreharbeiten von „The Island of Dr. Moreau“ gefeuert wurde und den Nerv hatte, als einer der Tiermenschen wieder am Set zu erscheinen. (Die ganze irre Geschichte wird in der Doku „Lost Soul: The Doomed Journey of Richard Stanley’s Island of Dr. Moreau“ erzählt.) Danach galt Stanley als gescheitertes Genie, das noch ein paar Dokumentationen drehte und immer mit dem einen oder anderen Drehbuch beschäftigt war.

Dass er nun wieder aus der Versenkung auftaucht, kann man wohl auch dem Instinkt von SpectreVision zuschreiben. Denn allein Stanleys Engagement sorgt für hinreichend Gesprächsstoff. Ob Stanley wirklich noch ein Zauberhändchen hat, wird man dann ja (hoffentlich) sehen. Angeblich ist man jedenfalls bereits mit dem Casting beschäftigt und Anfang 2016 sollen die Dreharbeiten beginnen.

Abb. Virgil Finlay (1941) via SFFaudio

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