Krieg im Wohnzimmer

Die Verfilmung des berühmten, mit vielen Preisen ausgezeichneten Romans „Enders Game“ (dt. „Enders Spiel“, im Shop) von Orson Scott Card war eine schwere Geburt, die sich über Jahrzehnte erstreckt hat. Erst Ende 2013 war es soweit. Unter der Regie von Gavin Hood spielte Asa Butterfield (Hugo Cabret) den jungen, strategisch hochbegabten Ender Wiggin, der zur letzten Hoffnung der Menschheit im Krieg gegen aggressive Außerirdische wird und sich nicht bewusst ist, auf was er sich einlässt. Butterfield zur Seite standen routinierte Stars wie Harrison Ford und Ben Kingsley.

Finanziell konnte der enorm aufwendig produzierte Film die hochgesteckten Erwartungen wohl nicht erfüllen – aber in jeder anderen Hinsicht schon. Die Adaption wurde dem klassischen Roman, zu dem Card im Laufe der Jahre viele Fortsetzungen geschrieben hatte – u.a. auch „Enders Schatten“ (im Shop) – durchaus gerecht. Nicht ganz zu Unrecht wurden auch immer wieder Vergleiche mit Paul Verhoevens kontroverser Heinlein-Verfilmung Starship Troopers (1997) gezogen, einem Film, dessen Qualität erst Jahre nachdem sich der Sturm der Entrüstung gelegt hatte, wirklich erkannt wurde.

Hoods Film ist weit weniger radikal, aber er ist eine sehr angenehm intelligente Abwechslung von üblichen Blockbuster-Materialschlachten. Und die unfassbare Pointe hat auch fast 40 Jahre, nachdem Card sie erstmals zu Papier brachte, nichts von ihrer Wucht verloren.

Wer Ender’s Game im Kino verpasst hat, kann das Versäumte nun in den eigenen vier Wänden nachholen. Denn seit einigen Tagen ist er auch auf DVD, Blu-Ray und Video-on-Demand-Plattformen erhältlich.