„Nope“ - Kein Twist?

Kann es eigentlich sein, dass Jordan Peele in die Shyamalan-Falle rennt? Dieses Gefühl beschleicht einen, wenn man die Trailer von „Nope“ sieht, Peeles drittem Spielfilm. Denn SF/Horror-Mischungen mit Twist, das ist Shyamalan-Territorium und Shyamalan-Albtraum.

Der hochaktive Alleskönner Peele hatte 2017 seinen ersten Spielfilm „Get Out“ vorgelegt, der als „Dark Horse“ ins Rennen ging und das Feld von hinten aufrollte. Dementsprechend hoch waren die Erwartungen an „Wir“ (2019), der dann zwar kassentechnisch ähnlich erfolgreich war, aber dennoch etwas müde über die Ziellinie kam. Es half auch nicht, dass Peele zwischendurch mit den von ihm produzierten und irgendwie von ihm und auf ihn zugeschnittenen TV-Serien „The Twilight Zone“ und „Lovecraft Country“ eher Bauchlandungen hinlegte.

„Nope“ scheint in eine ähnliche Richtung zu gehen, das deutet jedenfalls der neue Trailer an. Hier spielen Daniel Kaluuya und Keke Palmer die Farmer, über deren Ranch Ufo-Sichtungen stattfinden und die alles daransetzen, diese Sichtungen zu Geld zu machen. Dass das womöglich auch gefährlich sein könnte, merken sie erst spät. Der Ton des Trailers ist leicht, kaspert alle Klischees ab (ja, die Analsonde kommt auch) und dann fragt man sich am Schluss: Hm? Klar, das sieht ungemein unterhaltsam aus, aber: Ufo-Comedy, das kann doch nicht alles gewesen sein! Nicht bei dem Typ, der „Get Out“ und „Wir“ gemacht hat!

Irgendwie hoffe ich, dass „Nope“ doch nur eine Ufo-Comedy ist. Nope – kein Twist.

Filmstart ist der 22. Juli.