Panik am Valentinstag
„Happy Death Day 2U“ - Und täglich grüßt der Horrorkiller
Die Zeitschleife ist zwar im Kern ein SF-Subgenre und eine Variation des Zeitreisethemas, wird aber eher selten (z.B. in Louis Morneaus angenehm hemmungslosen „Retroactive“) auch als Science-Fiction-Stoff präsentiert. Meistens wird das Opfer vom „Schicksal“ gedrängt, eine gewisse Zeitperiode immer und immer wieder zu erleben, bis der Groschen endlich gefallen ist. Denn dem Motiv wohnt meist eine gewisse moralische Schleimigkeit inne.
Davon setzte sich 2017 Christopher Landons „Happy Deathday“ erfrischend ab – die Wendung zum besseren Menschen wurde zwar auch hier nicht ausgeklammert, aber immerhin recht schleimfrei abgewickelt. Hier geriet Tree Gelbman (Jessica Rothe) ausgerechnet an ihrem Geburtstag in die Alternativweltfalle. Denn an diesem Tag wird sie von einem typischen Horrorfilmkiller ermordet. Und das passiert ihr immer wieder. Und immer wieder auf andere Art und Weise. Sie muss den Täter also identifizieren und erwischen, bevor er sie killt. Nur so kann sie der Schleife entkommen.
„Happy Deathday“ war ein netter Beitrag zum Genre, aber kein bisschen Hardcore. Obwohl hier ein ewiges „Final Girl“ unterwegs war, dem man dank enormer Kratzbürstigkeit ungeteilt seine Sympathie entgegenbringen konnte, blieb der Gore-Faktor nahe Null. Man wilderte eher an der Grenze von Horror und Comedy und ließ die Tür zum Schlachthaus zu. Und hatte damit richtig satten Erfolg. Denn der für schmale 5 Millionen Dollar entstandene Streifen spielte weit über 100 Millionen ein, da war natürlich klar, dass die arme Tree einen weiteren Scheißtag haben würde.
Also dachte man sich den hübschen Titel „Happy Death Day 2U“ aus und schickt das blonde Stehaufweibchen zum Valentinstag 2019 (14. Februar) wieder ins Todesrennen. Und schon die Trailer machen derart Laune, dass man einfach sofort Lust hat, sich den Spaß zu gönnen. Und wenn man ihnen trauen kann, stößt Landon diesmal sogar auf „Triangle“-Territorium vor, dem „Moby Dick“ des Loopfilms.
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