29. Juli 2015 3 Likes

Silikonbraut

„Der Tatortreiniger“ kriegt eine (künstliche) Frau

Lesezeit: 1 min.

Die Reihe ist gleichzeitig das große Stief- und Vorzeigekind des öffentlich-rechtlichen Fernsehens. „Der Tatortreiniger“ ist nachweislich von hoher Qualität, wird aber gut versteckt in den dritten Programmen und äußerst eigenwillig „programmiert“. Wer nicht wirklich darauf achtet, läuft Gefahr, Folgen zu verpassen. Dabei sind sich alle einig: das hat locker das Niveau der gehypten US- und Brit-Serien.

Schotty (Bjarne Mädel) schlufft von Tatort zu Tatort, um das Blut anderer Menschen wegzuwischen, aber im Grunde geht es immer um ganz andere Sachen, um Themen, um Diskurse, die in der Gesellschaft geführt werden. Schwulsein, Einwanderung, Nazis, Behinderung, Bürokratie, all das wird durchgehechelt, aber meist nicht so, dass es schmerzt. In den besten Momenten sogar richtig amüsant, trocken und leicht.

Gerade wird die 5. Staffel gedreht (was nach mehr klingt, als es ist, denn die bisherigen bestanden immer nur aus 4-5 Folgen) und ein Highlight zeichnet sich bereits ab: In der Folge „Emma“ landet Schotty in einem „Institut für Biotechnologie“ und der notorisch beziehungsgeschädigte Handwerker findet dort die ideale Frau des Lebens. Leider ist sie künstlich. Oder zum Glück?

Mal sehen, ob es dem eingespielten Team Arne Feldhusen (Regie) und Mizzy Meyer (Buch) gelingt, all das in 25 Minuten zu packen, für das Alex Garlands „Ex Machina“ immerhin 100 braucht oder „Real Humans“ sogar etliche Stunden.

Wann die Folge läuft, ist natürlich noch völlig unklar. Aber freuen darf man sich schon.

Fotos: NDR

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