22. Oktober 2021

Trailer: „Night Raiders“

Dystopisches auf Kanada

Lesezeit: 2 min.

Es ist immer schön, wenn Hollywood-Macher, die plötzlich großen Erfolg haben, „etwas zurückgeben“, die Projekte mit ihrem Namen und/oder Geld unterstützen, die sonst wenig Chancen gehabt hätten. So beim kanadischen Film „Night Raiders“, der von Taiki Waititi (Thor: Tag der Entscheidung, Jojo Rabbit, The Mandalorian) produziert wurde.

Danis Goulet erzählt darin von einem Nordamerika des Jahres 2043, das von einem Militärregime regiert wird. Kinder werden vom Regime als Besitz betrachtet und den Eltern weggenommen, um sie zu Soldaten auszubilden. Eine Frau (Elle-Máijá Tailfeathers) aus dem Stamm der Cree tut sich mit anderen zusammen, um ihre Kinder aus einem Ausbildungslager zu befreien.

Wer auch nur ein bisschen das Weltgeschehen der vergangenen Monate jenseits von Corona verfolgt hat, wird sofort erkennen, auf was sich Goulet hier bezieht, nämlich die Umerziehungsstätten, in die Kinder amerikanischer Ureinwohner gesteckt wurden, um sie zu guten Menschen und Christen zu machen. Die entdeckten Massengräber zeigen deutlich, mit welchen Methoden da vorgegangen wurde.

Goulet greift nun zum Mittel der Dystopie, um diesen wenig schönen Teil der Geschichte aufzuarbeiten, vielleicht, um etwas Distanz aufzubauen, vielleicht auch, weil solche Methoden sich keineswegs auf Nordamerika beschränkt haben, sondern in allen Teilen der Welt zu finden waren und sind. Ihr Film hat also – leider – durchaus universellen Charakter.

„Night Raiders“ startet in den USA am 12. November in wenigen Kinos und als VOD. Neben Tailfeathers gehören u.a. auch Brooklyn Letexier-Hart, Gail Maurice, Amanda Plummer, Alex Tarrant und Violet Nelson zur Besetzung. Einen deutschen Termin gibt es noch nicht.

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