Reformation im Sci-Fi-Gewand
Das Mobile-Game „(re)format z“ zeigt Zürich von (s)einer dystopischen Seite
Wenn ein Schweitzer Studio ein Sci-Fi-Game herausbringt, das sich explizit mit der Geschichte der Reformation in der Schweiz auseinandersetzt und dann noch Blindflug heißt, könnte man zunächst durchaus skeptisch werden. Ist das Ergebnis eine kirchen- oder fremdenverkehrsideologisch angehauchte Auftragsarbeit mit kleineren Gameplay-Elementen? Oder der Versuch, endlich auch mal die Stadt Zürich zum Schauplatz eines dystopischen Adventures avancieren zu lassen?
Wie auch immer man zu diesen Fragen stehen mag, herausgekommen ist mit (re)format z ein zwar nicht berauschendes, aber insgesamt recht unterhaltsames Mobile-Game, in dem wir in die Haut der Programmiererin Alice schlüpfen, die im Zürich des Jahres 2117 die Machenschaften der mysteriösen Untergrundorganisation LIBRA aufdecken will.
Was LIBRA verbirgt, hängt eng mit der Geschichte der Stadt und ihren reformatorischen Wurzeln 600 Jahre zuvor zusammen. Diese Bezüge erschließen sich uns im Verlauf der Kampagne, in der wir vom sogenannten Widerstand auf unserer Mission begleitet werden. Alice muss sich dabei an Kameras, Drohnen und der Security vorbeischleichen, während sie verschiedene Orte im futuristischen Zürich passiert und kleinere Rätsel knackt.
Die Mobilephone-Steuerung des angenehm gewaltfreien Games geht insgesamt gut von der Hand und gerade die grafische Präsentation erweist sich als durchaus stimmungsvoll. Da (re)format z dazu auch noch völlig kostenlos für IOS und Android verfügbar ist, können Sci-Fi-Fans mit Hang zu historischen Bezügen durchaus mal einen Blick riskieren.
(re)format z • Blindflug Studios • Mobile-Adventure
Abb. © Blindflug Studios
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