31. Juli 2015 2 Likes

Willkommen auf Kepler-452b!

Das Kepler-Teleskop entdeckt den bisher erdähnlichsten Planeten

Lesezeit: 2 min.

Der Name ist nicht gerade einprägsam, aber Kepler-452b sollten Sie sich trotzdem merken: Es ist der erdähnlichste Planet außerhalb unseres Sonnensystems, der bisher entdeckt wurde. Er ist „nur“ 1 400 Lichtjahre von uns entfernt und umkreist im Sternbild Schwan eine Sonne, die der unseren bemerkenswert ähnlich ist.

Kepler-452b ist rund 60% größer als die Erde – und dabei immer noch so klein, dass er der bisher kleinste entdeckte Exoplanet ist, der je in der habitablen Zone eines anderen Sterns gefunden wurde. Er braucht gut 385 Tage, um seine Sonne einmal zu umrunden, hat also auch eine Jahreslänge, die der irdischen ähnelt. Dabei ist die Umlaufbahn von Kepler-452b nur fünf Prozent weiter als die der Erde.

Bisher wurden einige Planeten in den habitablen Zonen von roten und orangefarbenen Zwergsonnen gefunden, und bei den G-2-Sonnentypen – zu denen auch unsere Sonne gehört – fanden sich sogar gigantische Welten, die ein vielfaches größer als die Erde sind. Aber zum ersten Mal haben wir einen Planeten in einem Sonnensystem entdeckt, der in vielerlei Hinsicht unserem eigenen ähnelt. NASA-Administrator John Grunsfeld ging sogar schon so weit, von der „Erde 2.0“ zu sprechen.

Das Kepler-452-System ist schätzungsweise 1,5 Milliarden Jahre älter als unser eigenes Sonnensystem und hätte damit genug Zeit gehabt, um Leben hervorzubringen – zumindest wenn die dafür benötigten Grundbausteine vorhanden sind.

Kepler-452b ist der letzte in einer Reihe vielversprechender Kandidaten erdähnlicher Planeten. Er ist eine von 521 neuentdeckten Welten, von denen 12 ihre Sonnen in der habitablen Zone umkreisen und ähnlich groß sind wie die Erde. Neun davon wurden bei Sonnen, die der unseren in Größe und Temperatur ähnlich sind, gefunden. Damit hat das Kepler-Teleskop insgesamt 4 696 erdähnliche Planeten entdeckt – eine gewaltige Leistung, wenn man bedenkt, dass die ersten Exoplaneten vor gerade einmal zwanzig Jahren nachgewiesen werden konnten. Die Pluto-Sonde New Horizons, die sich mit über dreieinhalb Kilometern in der Sekunde fortbewegt, bräuchte gerade einmal 32 Millionen Jahre bis Kepler-452b. Wenn das kein lohnendes Zielt ist!

Quelle/Bilder: NASA

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