21. September 2016

Zwei Staubkörner namens Juliette und Kenneth

Rosetta-Sonde entdeckt komplexe organische Moleküle im Kometenstaub

Lesezeit: 1 min.

Jetzt sind es nur noch ein paar Tage, bis die ESA-Sonde Rosetta ihren Dienst quittiert und auf den Kometen 67P/Tschurjumov-Gerasimenko stürzt. Vorher hat sie aber noch ein paar spektakuläre Entdeckungen gemacht – unter anderem hat sie ihre verlorengegangene Landeeinheit Philae wiedergefunden. Und sie erstmals Staubpartikel von der Oberfläche eines Kometen eingefangen, die nicht bloß aus seinem Halo stammen, und analysiert. Diese zwei Staubpartikel haben prompt Namen bekommen: Sagen Sie Hallo zu Kenneth und Juliette!

Komet 67P/Tschurjumov-Gerasimenko
Bild © ESA

Einfangen hat Rosetta die Partikel eigentlich schon im Mai bzw. Oktober 2015, aber erst jetzt, Anfang September 2016, wurden die ersten Forschungsergebnisse dazu in der Zeitschrift Nature veröffentlicht. Hervé Cottin, einer der Wissenschaftler, war erstaunt darüber, dass die gefundenen Kohlenstoffverbindungen „weitaus komplexer sind als erwartet – sogar so komplex, dass sie noch nicht einmal einen Namen haben!“

Inwiefern dieser Fund die Theorie unterstützt, dass die chemischen Bausteine des Lebens ursprünglich von Kometen auf die Erde gelangt sind, wird sich erst zeigen müssen. Die vor kurzem gestartete OSIRIS-Rex-Sonde der NASA, die Material vom Kometen Bennu im All einsammeln und zur Erde zurücktransportieren soll, kann da vielleicht mehr Licht ins Dunkel bringen.

Aber erstmal sagen wir: Danke, Rosetta, dass du uns unseren astrochemischen Schwippschwagern Kenneth und Juliette vorgestellt hast! Und tschüss …

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