TV-Tipp - Freitag 29. Dezember

„The Cell“ von Tarsem Singh ist nicht gut alt geworden. Vorsichtig formuliert. Man könnte auch sagen: „The Cell“ war schon 2000, also im Jahr der Uraufführung, eher eine Merkwürdigkeit, die den Augen wehtat. Danach ging es mit Singhs Karriere steil bergab, doch den Absturz konnte er 2015 mit „Self/less“ erst einmal abbremsen. Denn das Bewusstsein/Körpertausch-SF-Drama mit „Deadpool“-Ryan Reynolds befreite sich weitgehend von den Manierismen, die man mit dem indischen Regisseur verband, und kam im nüchternen Mehrzweckkino an. Man könnte auch unterstellen, Singh habe seine Identität verloren. Aber wenigstens ist „Self/less“ sehbar und kompetent.

„Self/less“ stammt aus der Feder der spanischen Genre-Spezialisten Àlex & David Pastor (Carriers, The Last Days, Incorporated), die dem sterbenden Immobilien-Tycoon Damien Hale (Ben Kingsley) die Möglichkeit geben, sein Bewusstsein in einen 35-jährigen, kerngesunden Körper (eben Reynolds) zu verpflanzen, was aber – man höre und staune – zu erheblichen Komplikationen führt. Aber Singh inszeniert das als dichten Thriller, ohne sich viel Gedanken über das „Wie“ einer solchen Aktion zu machen.

RTL2 zeigt „Self/less“ am Freitag, den 29. Dezember, um 20:15 Uhr erstmals im Free-TV. Wiederholt wird in der Nacht ab 2:40 Uhr.

Lars Zwickies hat sich hier ausführlich mit dem Film beschäftigt.

Self/less – Der Fremde in mir (USA 2015) • Regie: Tarsem Singh • Darsteller: Ryan Reynolds, Sir Ben Kingsley, Natalie Martinez, Matthew Goode