Liebe und Hiebe im All

Das Internet lässt eigentlich nicht mehr viel Raum für Überraschungen innerhalb der Genre-Unterhaltung. Man muss sich kaum anstrengen, um mit Infos zu diesem oder jenem so gesättigt zu sein, dass einen gar nichts mehr richtig neugierig macht oder vom Hocker haut: Kennt man, weiß man, hat man schon gesehen. Umso cooler, dass es eben doch noch Projekte gibt, die weit unter dem Radar fliegen und einen triggern.

So, wie der serbische Science-Fiction-Film „Ederlezi Rising“, zu dem in den letzten Wochen zwar zwei Trailer veröffentlicht wurden, aber sonst nicht viele Infos. Der knapp anderthalbstündige Film von Regisseur Lazar Bodroza spielt in der nahen Zukunft, wo die Ederlezi Corporation eine Pioniermission zum Planeten Alpha Centauri startet. Der männliche Kosmonaut Milutin (Sebastian Cavazza aus „You Carry Me“) hat auf seiner Reise durchs Sonnensystem genug Zeit, seine Lust und seine Gefühle mit dem weiblichen Cyborg Nimani (Erwachsenenfilmdarstellerin Stoya) auszuleben. Was nicht ohne Folgen für ihn oder die Mission bleibt …

Comic-Künstler Dean Haspiel beschreibt das Ganze als „Adam und Eva im Weltall“, Bestseller-Autor John Scalzi (im Shop) als „fesselnd-philosophisch“ – und zumindest die Trailer sehen dermaßen interessant und gut und teilweise krass aus, dass man sich durchaus wünscht, mehr zu sehen von diesem Streifen, der im Netz so erstaunlich und erfreulich dezent auftritt. Seine Premiere feierte „Ederlezi Rising“ gerade auf dem International Film Fest in Belgrad, und jetzt werden wohl die internationalen Rechte angeboten.