7. Juni 2018 3 Likes

Nach der Revolution

Spencer Ellsworths „Starfire – Imperium“ ist eine rasante, actiongeladene Space Opera vom Feinsten

Lesezeit: 2 min.

Die Revolution ist vorbei. Nach Jahrzehnten des Krieges haben die Rebellen um John Starfire das korrupte Imperium besiegt, den Kaiser getötet und feiern jetzt in den Straßen Irithessas. Wie ihr Anführer sind sie Hybriden, künstlich geschaffene Kreuzungen aus Menschen und Joriern, eigentlich dazu gedacht, die Drecksarbeit für die Menschen zu erledigen und als Kanonenfutter zu dienen. Doch John Starfire lehnte sich gegen die Menschen auf, und Tausende folgten ihm in den Kampf. Doch für Starfire ist der Krieg noch nicht vorbei: er hat es sich zur Aufgabe gemacht, alle Menschen in der Galaxis zu töten. Nur so, davon ist er überzeugt, können die Hybriden dauerhaft in Frieden leben.

Am anderen, dunklen Ende der Galaxis schlägt sich die junge Hybrid-Navigatorin Jaqi als Schmugglerin durch. Sie gehört nicht zu Starfires Rebellen und musste sich ihr ganzes Leben lang sowohl vor den Menschen als auch vor den Aufständischen verstecken. Jetzt, nach Starfires Sieg, ist sie frei – wenn da nicht diese drei Kinder wären, über die sie in einem gottverlassenen Habitat am Rande der Wilden Welten gestolpert ist. Sie sind im Besitz von Informationen, für die John Starfire über Leichen gehen würde. Als die ersten Attentäter auftauchen, kann Jaqi einfach nicht anders: Sie rettet die drei Kinder – und katapultiert sich so mitten hinein in eine galaktische Intrige …

Die andere Seite dieser Geschichte bekommen wir von Araskar erzählt, einem zunehmend desillusionierten, drogenabhängigen Soldaten, der es in John Starfires persönliche Garde geschafft hat. Er kennt nichts als Krieg, Leid und Verlust, dabei ist er gerade einmal fünf Jahre alt. Er will nicht mehr kämpfen – der Krieg ist doch vorbei, oder? Sein Drogenproblem und die Tatsache, dass er mit Starfires Tochter Rashiya zusammen ist, verkomplizieren Araskars Situation zusätzlich, aber früher oder später muss er sich für eine Seite entscheiden …

Spencer Ellsworths „Starfire – Imperium“ ist vor allem eins: eine actiongeladene, rasante Space Opera mit leisen, ernsten Untertönen. Ellsworths Welt ist voller seltsamer und wundervoller Dinge (Motten-Raumschiffe! Seelenschwerter! Die dunkle Zone!), die so verrückt und dabei so cool sind. Dabei kommt Ellsworth ohne seitenlange Expositionen und Worldbuilding aus, sondern wirft uns einfach mitten ins Geschehen. Es gibt eigentlich nur einen Punkt, der den Spaß etwas trübt: „Starfire – Imperium“ ist gerade einmal 300 Seiten lang, und es dauert noch bis Januar 2019, bis der zweite Band („Starfire – Rebellion“ – im Shop vorbestellbar) erscheint.

Spencer Ellsworth: Starfire – Imperium. Band 1 der Starfire-Saga • Roman • Aus dem Amerikanischen von Martin Gilbert • Wilhelm Heyne Verlag, München 2018 • Taschenbuch • 300 Seiten • € 9,99 • im Shop

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