22. Juni 2018

Der Doktor und die Terraphilen

Ein „Doctor Who“-Roman von Michael Moorcock

Lesezeit: 1 min.

Auf Englisch ist mit „Pegging the President“ vor Kurzem ein neues Werk von Fantastik-Altmeister, Elric-Schöpfer und New-Wave-Gestalter Michael Moorcock erschienen – ein weiteres verrücktes Abenteuer von Jerry Cornelius, den Moorcock in 60ern als Cyberpunk-Wegbereiter schuf und dessen Fährnisse sogar verfilmt wurden. In seiner neuesten Geschichte über den androgynen Assassinen reagiert Moorcock auf den Wahnsinn der Gegenwart, der vorerst in Donald Trumps Wahl zum US-Präsidenten gipfelte. Doch anscheinend haben selbst die wohlwollendsten Hardcore-Fans des Engländers ihre Probleme mit dem spleenigen Büchlein, das auf gerade mal 150 Seiten kommt.

Deutsche Fans des Genre-Giganten dürfen sich über leichtere Kost unter den sommerlichen Novitäten freuen. Bei Bastei Lübbe kam nämlich just „Die dunklen Gezeiten“ heraus, Michael Moorcocks „Doctor Who“-Roman aus dem Jahre 2010. Darin müssen sich der elfte Doktor und seine Gefährtin Amy u. a. mit dem Kollaps der Wirklichkeit und mit den Terraphilen herumschlagen, die von alten irdischen Sportveranstaltungen besessen sind. Das Buch wird als echter Moorcock und smarter Doctor Who gepriesen, wobei Moorcock-Verehrer wohl mehr Freude haben als Fans des Doktors. Jerry Cornelius legt in „Die dunklen Gezeiten“ zudem einen Gastauftritt hin. Klein ist das Moorcock-Multiverse …

Michael Moorcock: Doctor Who – die dunklen Gezeiten • Bastei Lübbe, Köln 2018 • 430 Seiten • Taschenbuch: 10,00 Euro

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