9. August 2018 1 Likes

Jonas und der Hai

Wie Jason Statham in „The Meg“ quasi eigenhändig einen Riesen-Hai verprügelt

Lesezeit: 2 min.

Gut, einen Fausthieb wie weiland Will Smith dem Alien in „Independence Day“ verpasst Jason Statham dem Riesen-Hai nicht, das wäre dann wohl doch eine Spur zu unrealistisch gewesen. Nicht das Realismus in diesem Hai-Spektakel der Leitfaden gewesen wäre, der zwar auf dem Urzeit-Wesen Megalodon basiert, das tatsächlich einmal die Weltmeere unsicher machte, aber schon vor Millionen Jahren ausgestorben ist, ansonsten aber pure, aber sehr unterhaltsame Spekulation ist.

Unter dem Marianengraben haben sich in Jon Turtletaubs Adaption des Romans von Steve Alten (im Shop) einige Exemplare dieses Wesens erhalten, unterhalb des nicht aus festem Stein, sondern einer Sedimentwolke bestehendem Boden des Grabens, der mit seinen 11.000 Metern der tiefste Punkt der Erde ist. Dort befindet sich gerade eine Forschungsstation im Bau, ausgedacht von dem brillanten chinesischen Forscher Zhang (Winston Chao), finanziert vom amerikanischen Milliardär Jack Morris (Rainn Wilson), dessen Sympathiewerte ungefähr Elon Musk Niveau erreichen.

Zur Erforschung des Grabens taucht ein Forschungs-U-Boot in die Tiefe – und wird prompt vom Megalodon, kurz „Meg“, angegriffen. Helfen kann allein der klassisch bärbeißige Jonas (Jason Statham), der das eine Problem zwar löst, aber sofort neue schafft: Durch das Aufbrechen der Sedimentwolke entsteht eine Art Wärmetrichter und der Meg entkommt in die Weiten des Pazifiks.


Die Bikini-Schönheit konnte ihre Handtasche einfach nicht am Strand lassen – „Meg“

Weniger einem großen Bogen folgend als Stück für Stück entwickelt sich nun die Handlung, die immer haarsträubendere Hai-Attacken imaginiert, die schließlich am beliebten chinesischen Badestrand Sanya Bay kulminiert.

Überhaupt China: Selten wurde die Bedeutung des wachsenden chinesischen Marktes für Hollywood so deutlich wie hier: Die weibliche Hauptrolle wird von Bingbing Li gespielt, die schon in „Resident Evil“ und „Transformers“-Fortsetzungen zu sehen war, diesmal aber gar zum Love Interest der westlichen Hauptfigur wird, sehr züchtig zwar, aber immerhin.

Dass es nach Jahren in der Entwicklung am Ende nicht Guillermo del Toro, Eli Roth oder Jan de Bont waren, die Steve Altens 1997 erschienenen Roman verfilmte, sondern „nur“ Jon Turtletaub (Cool Runnings, Das Vermächtnis der Tempelritter) mag man bedauern. Denn trotz eines satten Budgets von 150 Millionen ist Turtletaub doch vor allem ein solider Handwerker, der nicht unbedingt für originelle visuelle Ideen steht. Am Ende ist „The Meg“ dann auch genau das: Solide. Leidlich unterhaltsam entwickelt sich das Spektakel, die Hai-Angriffe werden größer und ausufernder, Jason Statham ist Jason Statham und der Megalodon am Ende selber nur noch Hai-Futter. So funktioniert sie eben, die Evolution.

„Meg“ startet am 9.8.2018 im Kino.

Meg • USA/ China 2018 • Regie: Jon Turtletaub • Darsteller: Jason Statham, Bingbing Li, Rainn Wilson, Winston Chao, Ruby Rose

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