TV-Tipp - Mittwoch, 6. Februar
Die surreale Dystopie „The Lobster“ auf 3sat
Der jüngste Film des Griechen Yorgos Lanthimos, „The Favourite“, wurde gerade für einen Haufen Oscars nominiert, sein vorletzter Streifen, „The Lobster“, wird am Mittwoch, den 6. Februar, um 22:25 Uhr auf 3sat erstmals im Free-TV gezeigt.
Und das sollte man sich dick im Kalender anstreichen, denn Lanthimos gehört zu den wenigen idiosynkratischen Filmemachern unserer Zeit – und mit Mainstream hat der Mann wirklich gar nichts am Hut. Und trotzdem sind seine Filme – obwohl unverhohlen „arty“ – immer in hohem Maße sehbar, sogar sehr unterhaltsam und spannend. Man sollte allerdings möglichst offen sein und auch das Unerwartete erwarten, dann geht nichts schief.
„The Lobster“ ist eine abgründige Dystopie, die aber keinerlei Versuch unternimmt, „Propheterie“ zu betreiben. Lanthimos „warnt“ nicht vor Faschismus, Google oder Wasserkriegen. Er zeigt eine völlig naturalistische Welt, in der einfach das Single-Dasein verboten ist. Wer seinen Partner verliert, muss binnen weniger Wochen einen neuen finden. Wohlwohlende Hilfe dabei gibt’s in einem eigens dafür eingerichteten Hotel im Wald, das wie eine Single-Börse funktioniert. Der Haken an der Sache: Wer keinen Partner findet, wird in ein Tier seiner Wahl verwandelt.
Hä?
Ja.
Nicht wundern. Ansehen.
Lars Zwickies hat sich hier ausführlich mit dem Film beschäftigt.
The Lobster (Irland, UK, Griechenland, Frankreich, NL, USA 2015) • Regie: Yorgos Lanthimos • Darsteller: Colin Farrell, Rachel Weisz, Jessica Barden, Léa Seydoux, Ben Whishaw, Olivia Colman, John C. Reilly
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