8. April 2019 1 Likes

Roadtrip durch Amerika

Ransom Riggs‘ „Der Atlas der besonderen Kinder“

Lesezeit: 2 min.

Es gibt sie noch, diese Trilogien, an deren Ende alle zufrieden sind. Da bekommen die Figuren ihr Happy End, die Leser eine mitreißende Lektüre und die Autoren leben in dem Wissen, alles richtig gemacht zu haben. Genau so eine Trilogie ist Ransom Riggs‘ fantastische Saga um seine besonderen Kinder. Die hatten in „Die Bibliothek der besonderen Kinder“ ihre Nemesis besiegt, Held Jacob vor dem Irrenhaus bewahrt und endlich eine Möglichkeit gefunden, in der Gegenwart zu leben.

Ende gut, alles gut? Ganz losgelassen haben die Besonderen Ransom Riggs anscheinend nie. Bereits ein Jahr nach Erscheinen des dritten Teils, erschien die Kurzgeschichtensammlung „Tales of the Peculiar“ (dt. „Die Legenden der besonderen Kinder“) auf dem angloamerikanischen Buchmarkt. Doch damit war noch nicht Schluss. Zwei Jahre später liegt nun Der Atlas der besonderen Kinder“ vor. Für viele Leser überraschend beginnt Riggs damit eine neue Trilogie aus der Welt der Besonderen.

Der Auftaktband schließt nahtlos an „Die Bibliothek der besonderen Kinder“ an. Jacob ist überglücklich, dass Miss Peregrine, Emma und die Anderen, seine Eltern davon abgehalten haben, den Teenager in eine Irrenanstalt einweisen zu lassen. Während Jacob die Zeit mit Emma und seinen Freunden genießt, findet in den Zeitschleifen der Wiederaufbau nach der Schlacht gegen die Wights statt. Miss Peregrines Schützlinge sollen eigentlich auf ihre Art beim Wiederaufbau helfen, doch so richtig heldenhaft sind die Aufgaben nicht. Als die Teenager unter dem Haus von Jacobs verstorbenen Großvater dessen Geheimzentrale finden, ändert sich alles. Jacobs Opa hatte bei seinem Kampf gegen Hollowgast und Wights einen Partner. Und der hat für Jacob und Emma einen ganz besonderen Auftrag. Doch die amerikanischen Besonderen sind sehr speziell und halten manche Überraschung bereit.

Ransom Riggs‘ „Der Atlas der besonderen Kinder“ ist ein gelungener, wenn auch sehr klassischer Auftaktband, der viele neue Fäden spinnt und viele Geheimnisse noch ungelüftet lässt. Abermals besticht Riggs‘ Roman auch durch die Auswahl an passenden, manchmal auch skurrilen Fotografien. Ob Riggs am Ende eine genauso unterhaltsame, fantastische Trilogie abliefert, bleibt offen. Der Auftaktband macht auf jeden Fall Lust auf noch mehr Abenteuer aus der Welt der besonderen Kinder.

Ransom Riggs: Der Atlas der besonderen Kinder • Aus dem amerikanischen Englisch von Silvia Kinkel • Knaur, München 2019 • 512 Seiten • 18,00 €

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