Mission ins Gelöschte

Als die britische BBC 1963 erstmals „Doctor Who“ ausstrahlte, hätte sicher niemand prophezeit, dass die Reihe über 50 Jahre später (mit einer Pause zwischen 1989 und 2005) immer noch gezeigt wird und weiterhin ziemlich erfolgreich ist. Ebensowenig dachte man damals an einen Homevideomarkt, der eine Zweitverwertung des Materials ermöglichte. Daher ging man ziemlich schnöde mit den Bändern um – übliche Praxis war, die Bänder zu überspielen und wiederzuverwenden. Den alten Mist brauchte ja keiner mehr. So gingen 97 Folgen aus den ersten sechs Staffeln unwiederbringlich verloren.

Unwiederbringlich?

Ha! Dachten sich Studenten und Lehrkörper der University of Central Lancashire und gingen die Sache an. Man baute eine Zeitmaschine und …

Nein, das wäre ja bahnbrechender Wissenschaftsgeist gewesen, der hat an Universitäten nichts verloren. Stattdessen ließ man dem inneren Nerd freien Lauf und rekonstruierte die Episode „Mission to the Unknown“ aus dem Jahre 1965. Heißt: Man drehte sie neu! Es ist im Kern eine Einzelepisode, gilt aber auch als Wegbereiter der 12-teiligen Story „The Daleks’ Master Plan“, die ebenfalls weitergehend gelöscht wurde. Und weil die BBC die Sache so hübsch fand, hat man die Fans unterstützt und auf die Stunde genau 54 Jahre nach der Erstausstrahlung das Fanprojekt auf YouTube gezeigt.

Na fein, möchte man den Fans da zurufen. Nur noch 96 Folgen!

Man könnte stattdessen natürlich auch eine Zeitmaschine bauen. Oder noch besser: eine Tardis!