Hausbesuch

Doctor Who-Fans hatten wirklich gute Jahre. David Tennant, Matt Smith, Peter Capaldi, das waren tolle, abwechslungsreiche Docs, und es gab ziemlich viele wirklich tolle Episoden. Man hatte das Gefühl, dass die BBC hier Geld investierte, denn in der Tendenz sah das auch von Staffel zu Staffel besser aus.

Dann kam Staffel 11 und der neue Doktor war erstmals eine Doktorin. Klar gab es da Gemaule, aber vor allem gab es auch einige Vorfreude. Denn die Zeit schien reif zu sein für einen weiblichen Doctor Who, denn eigentlich lag es auf der Hand, dass er nach so vielen Inkarnationen auch mal das Geschlecht wechselt. Bei der Gelegenheit wurde auch gleich der Showrunner ausgetauscht, für Steven Moffat kam Chris Chibnall.

Aber dann kamen die ersten Folgen der 11. Staffel und Ernüchterung machte sich breit. Denn irgendetwas war plötzlich weg. Und das Problem war nicht Jodie Whittaker, sie machte im Gegenteil glasklar, dass das Geschlecht beim Doctor nicht wirklich wichtig ist. Das Problem waren schwache Drehbücher, fantasielose Sets, man hatte sogar das Gefühl, als hätte man der Serie die Hälfte des Budgets genommen. Hinzu kam ein Überangebot an Gefährten und viel zu viel „Wir haben euch was Wichtiges mitzuteilen“. Der Charme war ziemlich weg, gähnende Langeweile machte sich breit.

Im deutschen Free-TV haben wir die 11. Staffel fast hinter uns, in Großbritannien steht die 12. in den Startlöchern. Und wir drücken einfach mal die Daumen, dass die Macher einfach etwas Zeit brauchen, um sich einzugrooven. Hier kommt der erste Trailer: