Neue Musik von Metro Boomin & 21 Savage und Megan Thee Stallion & Young Thug
Ordentlich Bass zum Wochenende!
Pünktlich zum Wochenende haben das Trap-Power-Duo 21 Savage & Metro Boomin den – für heutige Verhältnisse – wirklich sehr lang herbeigelechzten Nachfolger ihres Albums „Savage Mode“ von 2017 veröffentlicht. Bereits Dienstagnacht wurde überraschend ein Teaser veröffentlicht, der die Scheibe mit Tamtam und einer „Shining“-Referenz ankündigte. Die erste Überraschung: Als Gaststar konnte kein geringerer als Morgan Freeman („Transcendence“, „Oblivion“, „Krieg der Welten“) gewonnen werden, der sowohl im Clip als auf dem Album als Erzähler in Erscheinung tritt. Die zweite Überraschung war dann das Cover, das überwiegend für Entsetzen in der Fangemeinde sorgte, denn mit einem gnadenlosen Frühneunziger-Retro-Style hatte niemand gerechnet.
„Savage Mode II“ stößt bis jetzt auf eher gespaltene Gemüter. Die Presse ist überwiegend begeistert, nicht wenige Fans enttäuscht und hier macht sich halt das gleiche Problem wie bei Filmen bemerkbar: Wenn nicht exakt das Gleiche noch mal geliefert wird, gibt’s Tränen. Was aber eigentlich ja kompletter Blödsinn ist – viel schöner ist doch, wenn ein neuer Weg beschritten wird, den alten hat man doch schon abgelatscht. Jedenfalls Teil 2 ist weniger düster, etwas weniger eingängig und etwas ruhiger und introvertierter als Teil 1. Die typische, irgendwo zwischen gothischem Schauer und Autofahrt bei Nacht pendelnde Atmosphäre, die Metro Boomin zum einem der absoluten Superproduzenten des 21. Jahrhundert gemacht hat, wurde deutlich zurückschraubt. Und ja, es finden sich in der Tat ein paar Referenzen an den Sound früherer Tage, aber das Ganze bleibt dennoch stets modern. Sehr schön auch: Freeman ist nicht nur Gimmick, sondern wurde sinnvoll ins Gesamtkonzept eingebunden.
Jedenfalls Teil 2 ist weder besser noch schlechter, nur anders. So klingt’s halt, wenn zwei Künstler nach vorne schauen. Einmal mehr ganz großes (und wirklich IRRE bassiges) Tennis. Teil 3 kann gerne kommen!
Hier geht’s zur offiziellen „Savage Mode 2“-Webseite, hier kann man sich Teil 1 anhören und hier Teil 2.
Für drei Minuten der netzhautzersprengenden Art sorgen parallel dazu Megan Thee Stallion & Young Thug mit der fast schon in den Electro-Bereich driftenden Single „Don’t Stop“. In zugehörigen Video wird natürlich wieder fleißig mit dem Hintern gewackelt, aber der Clip kommt eben auch als dermaßen krachbunte und detailverliebte „Alice in Wunderland“-Homage daher, dass Megans zugegebenermaßen ziemlich beeindruckende Kehrseite schnell zur Nebensache gerät. Sehr toll: Ihr Rap-Partner fügt seiner ohnehin schon endlosen Reihe an exzentrischen Auftritten mit einer Einlage als „Thug mit den Scherenhänden“ einen weiteren herrlichen Augenblick hinzu.
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