2. November 2020 1 Likes

„Die Legende der Adlerkrieger“ von Jin Yong

Aus der Gegenwart und Zukunft in die fantastische Vergangenheit Chinas

Lesezeit: 2 min.

Der Erfolg von Cixin Lius „Trisolaris“-Romantrilogie um „Die drei Sonnen“ (im Shop) hat Science-Fiction bzw. Fantastik aus China international viel Aufmerksamkeit gebracht und ein ganz neues Interesse sowie Standing beschert – und ihr einen Platz auf dem westlichen Markt erobert. Aktuelle SF-Werke gegenwärtiger chinesischer Autoren sind inzwischen keine Seltenheit mehr, bereichern das Genre-Sortiment in Amerika wie in England oder Deutschland und haben etwa im Heyne-Programm ihren festen Platz gefunden.

Noch beeindruckender und deutlicher wird Cixin Lius Rolle als „Türöffner“, wenn nun sogar endlich ein Buch wie Die Legende der Adlerkrieger“ (im Shop) erstmals auf Deutsch erscheinen kann; wenn zeitgenössische Zukunftsliteratur aus China plötzlich also das Tor zu historisch-klassischer chinesischer Fantasy aufsperrt. Denn Jin Yongs (1924–2018) erfolgreiche „Adlerkrieger-Saga“, deren Geschichte bis 1957 zurückreicht, ist ein ganz wichtiges Stück so genannter Wuxia-Fiction, die das Können, Denken und Verhalten von Kampfkünstlern in Unterhaltungsform ummünzt. Kung-Fu und Fantasy gehen in der „Adlerkrieger-Saga“ Hand in Hand. Gelesen wurde Yongs seitenstarke, mal historische und epische, mal fantastische und geradezu schelmische Serie vermutlich von mehr Menschen als J. R. R. Tolkiens „Der Herr der Ringe“ (im Shop), wobei beide Klassiker in ihrem Kulturkreis eine Geschichte haben, die Raubdrucke miteinschließt.

Seit Oktober liegt der erste Band der „historischen“ Kung-Fu-Bestseller-Fantasy aus China bei Heyne vor. Hier spricht Übersetzerin und Vorwort-Autorin Karin Betz, die auch Cixin Liu und andere übertagen hat, über ihre Arbeit, und Band zwei (im Shop) ist bereits für 2021 in Vorbereitung.

Jin Yong: Die Legende der Adlerkrieger • Heyne, München 2020 • 576 Seiten • E-Book: 13,99 (im Shop)

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