Vom Großen ins Kleine und zurück
Neue Kurzfilme aus dem Netz
• Was Franck Courchamp und Clement Morin mit „Insignificant“ gemacht haben, ist nicht ganz neu: eine Reise durch den Kosmos, die die Bedeutung des Menschen ins rechte (= völlig unbedeutende) Licht rückt. Aber wie sie das machen, verdient Respekt. Die halbe Stunde vergeht im Fluge, auch wenn keine großen neuen Einsichten gewonnen werden. Die Animation ist auf der Höhe der Zeit, und manche Dinge können ja vielleicht auch nicht oft genug gesagt werden.
• Knapp neun Minuten geht „The Lonley Orbit“ der Schweizer Frederic Siegel und Benjamin Morard, die gut investiert sind. Die weitgehend in Orange, Blau und Weiß gehaltene Animation ist sparsam und effektiv, und die Geschichte ist einfach großartig. Erzählt wird von einem Satellitentechniker, der richtig Mist baut, weil er sich ständig in der Welt der Sozialen Medien selbst versichern muss – und das hat Folgen. Im Kern geht es natürlich um Einsamkeit und Isolation, aber so charmant wird das nur selten auf den Punkt gebracht.
• Das Video zum Musikstück „Omega II“ von Sébastien Guérive ist eigentlich gar nicht fantastisch im Sinne von SF, Fantasy oder Horror, strahlt aber definitiv etwas Fantastisches aus. Thomas Blanchard hat es mit der Tänzerin Alice Regnouf inszeniert und gibt dabei der Klangwelt von Guérive trotzdem Raum, sich zu entfalten. Und auf dessen Album „Omega Point“ darf man nach diesem Track, der verführerisch und kantig zugleich ist, auch gerne mal gespannt sein.
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