7. Juli 2025

Leseprobe: „ORIGIN – Die Entdeckung“

Der Auftaktroman zur großen Space-Opera-Saga von Andreas Brandhorst, Joshua Tree und Brandon Q. Morris

Lesezeit: 21 min.

Gemeinsam mit Joshua Tree und Brandon Q. Morris hat Andreas Brandhorst (im Shop) seine Begeisterung für Science-Fiction in die Form einer einzigartigen, von drei Autoren gemeinsam geschriebenen Space Opera gebracht: ORIGIN. In dieser Saga erzählen die drei Großmeister der deutschsprachigen Science-Fiction die Geschichte von ein paar tapferen Wissenschaftlern, die sich mit einem Generationenschiff in den Tiefen des Alls auf die Suche nach dem wahren Ursprung der Menschheit machen.

*

ORIGIN – Die Entdeckung
 

Andreas Brandhorst: ORIGIN - Die Entdeckung1
Lea Lehora
Nordpol des Mars: Chasma Boreale
 

Der Schutzanzug aus Flexmaterial schmiegte sich warm und weich an Leas Leib, als sie aus dem Wagen stieg und in die im mer noch kalte, dünne Atmosphäre des Mars trat. Sofort fielen ihr die Wächter auf, gedrungene Gestalten in den Schatten, Menschen und Bots, bewaffnet mit Pulsern.

Jemand kam ihr entgegen, größer und schlanker als der Assistent, der den Wagen gefahren hatte, vielleicht ein Marsgeborener. Er sandte ein Grußsignal, hob die Hand und lächelte kurz hinter dem Helmvisier. Sein Gesicht erschien schmal und farblos.

»Ich bin Jarno Ammon, Leitender Ingenieur des hiesigen Terraforming-Projekts«, stellte er sich vor. Lea Lehora hörte seine Stimme gleich zweimal: Durch die langsam dichter werdende Luft des Mars und aus dem Kommunikator in ihrem Helm. »Danke, dass Sie sich sofort auf den Weg gemacht haben. Unsere Aggregate sollten nicht zu lange ruhen. Es wirft uns im Plan zurück.«

Einige Stunden oder höchstens Tage bei einem auf tausend Jahre angelegten Plan, dachte Lea. »Sie haben etwas gefunden, das mich interessieren könnte, hieß es in Ihrer Nachricht.«

»Sie sind Exopaläontologin«, sagte Jarno Ammon.

Es klang halb wie eine Frage, und deshalb antwortete Lea: »Das bin ich, ja.«

»Sie haben Fossilien unter dem Eis des Saturnmonds Enceladus entdeckt«, fuhr Ammon fort. »Und noch etwas anderes.«

Lea nickte in ihrem Helm. »Auch das ist richtig.«

Ammon deutete in die Schlucht. »Ich glaube, wir haben hier etwas für Sie. Dort drüben. Es ist nicht weit. Zehn Minuten zu Fuß.«

Lea drehte sich halb um. »Sollen wir den Wagen nehmen?«

»Jenseits des Sicherheitskordons sind keine Fahrzeuge zugelassen«, erwiderte der Ingenieur.

Sie gingen los: Jarno Ammon leichtfüßig und mühelos, Lea noch immer ein wenig unbeholfen. Die geringe Schwerkraft machte ihr zu schaffen.

Rechts und links ragten Wände aus Fels und schmelzendem Eis auf. Die Terraforming-Aggregate zwischen ihnen wirkten wie die dunklen Rücken schlafender Riesen. In den Schatten bemerkte Lea weitere Gestalten.

»Warum die Wächter?«, fragte sie. »Warum die Sicherheitsmaßnahmen?«

»Wir haben eine Warnung erhalten«, erklärte Jarno Ammon.

»Aurora könnte es auf unsere Anlagen abgesehen haben.«

Damit meinte er eine Untergrundbewegung der Nassen auf der Erde, die seit einigen Jahren immer wieder mit spektakulären Aktionen Aufmerksamkeit erregte.

»Hier?« Lea sah sich um. »Auf dem Mars? Am Nordpol?«

»Vielleicht deshalb, weil wir hier große Fortschritte erzielen«, entgegnete der Ingenieur. »Das Eis schmilzt schneller ab als vorgesehen.« Er warf ihr einen Blick zu, und seine schmalen Lippen formten ein schnelles Lächeln. »Was die Entdeckung ermöglichte. Sie kommen aus Tharsia beim Olympus Mons, nicht wahr?«

»Ich komme von der Erde«, erwiderte Lea.

»Oh, ich weiß, dass Sie von der Erde stammen. Von der Schwimmstadt Aphora, nicht wahr?« Den Worten folgte ein seltsames Geräusch, vielleicht ein kurzes Lachen. »Man sieht es Ihnen an. Nein, ich meine, Sie sind beim Berg gewesen.«

So nannten die Marsianer den größten Vulkan im ganzen Sonnensystem: Berg. Er hatte einen Durchmesser von sechshundert Kilometern und ragte sechsundzwanzig Kilometer weit aus der umliegenden Tiefebene der Tharsis-Region. Lea hatte ihn besteigen wollen, im Rahmen eines Ausflugsprogramms, das die Akademie der Wissenschaften von Tharsia anbot. Aber dann hatte sie die Nachricht vom Nordpol erreicht. Sie gingen weiter, vorbei an kleineren Terraforming-Maschinen, die sich langsam und geduldig in Wände hineinfraßen, die aus Kohlendioxid- und Wassereis bestanden. Dampf stieg auf und reicherte die marsianische Atmosphäre an.

»Sind Sie zum ersten Mal hier, Doktor Lehora?«, fragte der Ingenieur.

»Ich kenne nur die Tharsis-Region«, antwortete Lea. »Und nicht einmal die sehr gut.«

»Sie halten den Olympus Mons sicher für sehr eindrucksvoll«, sagte Jarno Ammon. »Alle Besucher sind von ihm beeindruckt. Aber hier bei uns gibt es noch mehr Imposantes. Zum Beispiel Grabenbruchsysteme wie das Valles Marineris, die größte Schlucht im Sonnensystem, mehr als dreitausend Kilometer lang und bis zu acht Kilometer tief. Oder dies hier, die Chasma Boreale, ein anderthalb Kilometer tiefer Einschnitt, der die Eisfelder des Nordpols auf eine Länge von fast sechshundert Kilometern durchzieht. Zahlreiche Geologen von der Erde kamen hierher, noch vor der Installation der Terraforming-Anlagen, um die Ablagerungsschichten in Eis und Gestein zu untersuchen. Dabei gewannen sie wichtige Erkenntnisse über das marsianische Paläoklima.« Er klang zufrieden. »Dadurch kennen wir den Roten Planeten heute viel besser und wissen, wo das Terraforming besonders gute Resultate erzielt. Vielleicht schaffen wir es schon in fünfhundert Jahren und nicht erst in tausend, den Mars in eine zweite Erde zu verwandeln.«

»Nein«, sagte Lea. »Nicht in eine zweite Erde.«

»Oh, ich verstehe, was Sie meinen.« Ammon gestikulierte vage. »So viel Wasser gibt es bei uns nicht und hat es auch nicht gegeben, als der Mars noch ein Magnetfeld und eine dichte Atmosphäre besaß – die damalige Wassermenge entsprach etwa dem Fünffachen des einstigen Mittelmeers. Unser Plan sieht große Seen vor, keine Meere. Wenn in Zukunft marsianische Schwimmstädte gebaut werden sollten, so wären sie ein Luxus, keine Notwendigkeit.«

In Luxus hatten sie und ihre Mutter nie gelebt, dachte Lea, schob aber den Gedanken rasch beiseite.

»Dort drüben.« Jarno Ammon streckte die Hand aus. »Wir sind gleich da.«

Sie näherten sich einer Öffnung in der Schluchtwand, gesäumt von Eiskrusten und zerkratztem Felsgestein. Ein käferartiger Bot nahm sie in Empfang; seine Lampen leuchteten ihnen den Weg.

Das Licht strich über Felswände, in denen sich deutlich Schichten und Ablagerungen abzeichneten.

»Wie tief sind wir hier?«, fragte Lea. »Ich meine, wie tief in der Vergangenheit des Mars?«

»Etwa zwanzig Millionen Jahre, sagen die Geologen.«

Das erstaunte Lea. Vor zwanzig Millionen Jahren war der Mars längst trocken gewesen – seine vitale Phase lag etwa drei Milliarden Jahre zurück. »Es sind also keine Fossilien, die Sie mir zeigen möchten.«

»Nein.«

»Was dann?«

»Wir sind gleich da.«

Im Lampenschein des Bots erschien eine Wand, in der die einzelnen Schichten schräg verliefen. Es gab mehrere Einschlüsse: kleine Steine und Kristalle, von Sedimenten umgeben. Lea sah sie sich aus der Nähe an und bemerkte nichts Außergewöhnliches.

»Das Schmelzwasser hat diese Höhle ausgewaschen«, er- klärte Jarno Ammon. »Unsere Bots halten immer nach Anomalien Ausschau, allein aus Sicherheitsgründen. Und dabei wurde dies entdeckt.«

Er bückte sich und deutete auf eine Stelle dicht über dem Boden aus Eis.

Das Flexmaterial ihres Schutzanzugs knisterte leise, als Lea in die Hocke ging. Der käferartige Bot wich zur Seite und beleuchtete das Objekt, damit sie es besser erkennen konnte.

In einem Stück Eis, umgeben vom Sedimentgestein, steckte ein Keil mit glatten Kanten und ebenen Flächen, nicht breiter oder länger als die Hand eines Menschen, auf der einen Seite cremefarben, auf der anderen goldgelb. Das menschliche Auge, an Muster gewöhnt, erkannte sofort, dass das Objekt unmöglich natürlichen Ursprungs sein konnte.

Leas Augen sahen noch mehr: einen vertrauten Gegenstand, vielleicht ein oder zwei Zentimeter größer als die beiden Artefakte, die sie vor einigen Jahren im subglazialen Ozean von Enceladus gefunden hatte, bei den Fossilien des Kappa-Riffs. Er ragte ein Stück weit aus dem Eis. Vorsichtig strich sie mit den Fingerkuppen des Flexhandschuhs darüber hinweg und fühlte die Spitze.

»Es ist ein künstliches Objekt, nicht wahr?«, fragte der Ingenieur. Die Bedeutung schien ihm klar zu sein, auch wenn er die Unterbrechung des lokalen Terraformings bedauerte.

»Und es steckt seit zwanzig Millionen Jahren hier im Eis.«

Lea richtete sich langsam auf. Sie wollte antworten, doch plötzlich bebte der Boden unter ihren Füßen so heftig, dass sie schwankte. Ein Donnern erreichte sie, kaum gefiltert von Flexmaterial und Helm, und wurde so kolossal laut, dass für andere Geräusche kein Platz blieb.

Etwas stieß sie von den Beinen, und einen Moment später lag sie benommen zwischen Steinen und Eis. Das Licht der Bot-Lampen tanzte über die Höhlendecke, in der sich Risse bildeten. Ein Felsen löste sich und schmetterte auf Lea herab.
 

2
LEA LEHORA
Tharsia, Mars
 

Stimmen erklangen in der Ferne.

»Sie müsste uns jetzt hören können.«

»Ist sie wach?«

»Sie hat das Bewusstsein wiedererlangt, ja.«

»Lea, hörst du mich?«

Die Stimme klang vertraut und weckte Erinnerungen. Ein Name fiel ihr ein.

»Juniper?«, krächzte sie und versuchte, die Augen zu öffnen.

Es ging nicht, die Lider waren zu schwer.

»Ich bin bei dir«, sagte Juniper Loid.

Das hatte er oft gesagt, erinnerte sich Lea. Sie hatte diese Worte als Kind gehört, nach dem Tod ihrer Mutter, und auch als Jugendliche in Zeiten von Not und Enttäuschungen. Er war immer da gewesen und hatte geholfen, wo er helfen konnte. In seinen Worten schwangen Ehrlichkeit und guter Wille mit.

»Was ist … mit mir?«, brachte sie hervor, die Zunge taub in ihrem Mund, der für sie zu klein geworden schien. Etwas Warmes umgab sie: keine Kleidung oder Luft, sondern eine weiche Masse, die sich an ihren Leib schmiegte.

 

»Mach dir keine Sorgen«, sagte Juniper Loid in einem sanften, beruhigenden Ton. »Es besteht keine Gefahr mehr für dich. Du erholst dich gut.«

»Gefahr?«, wiederholte Lea.

»Eine Bombe«, ertönte die andere Stimme, die sie nicht kannte. »Die Explosion hat die Höhle zum Einsturz gebracht.« Eine Höhle, dachte Lea, die Augen mit den schweren Li- dern noch immer geschlossen. In der Schlucht weit im Norden des Mars, der Chasma Boreale. Wände aus Gestein und Eis. Und darin …

Ein Artefakt, wie die beiden vom Kappa-Riff im Ozean von Enceladus. »Das … Objekt …«

»Keine Sorge, es konnte geborgen werden.« Das war wieder die sanfte, ruhige Stimme von Juniper Loid. Sie stellte ihn sich vor, mit den Interface-Spangen in seinem Gesicht, die manche Leute hässlich fanden. Als Kind hatte Lea sie gern mit den Fingerspitzen berührt. »Du kannst es untersuchen, sobald du dich erholt hast.«

»Das wird noch eine Weile dauern.« Die andere Stimme, vielleicht ein Arzt. »Sie ist schwer verletzt und kann von Glück sagen, mit dem Leben davongekommen zu sein. Die Heilung multipler Frakturen und Organquetschungen braucht Zeit, selbst im teuren Gel.«

Gel, dachte Lea. Die warme, weiche Masse, die sie umgab: Heilgel. Und es war tatsächlich teuer, es kostete viele Meriten.

»Danke für den Hinweis, Doktor.« Diesmal lag ein Hauch von Schärfe in Junipers Stimme. »Ich komme für alles auf, darauf habe ich bereits hingewiesen, nicht wahr? Die Kosten spielen keine Rolle. Hauptsache, wir erhalten unsere Lea heil und gesund zurück, so bald wie möglich.«

»Natürlich«, erwiderte der Doktor. »Selbstverständlich.«

 

»Lea …« Junipers Stimme klang deutlicher und schien näher zu sein. Leas inneres Auge zeigte ihr einen mit Gel gefüllten Behandlungstank, in dem sie selbst lag, und Juniper, der sich über sie beugte. »Ich weiß, dass du mich hören kannst, also hör mir gut zu. Sonden haben im Kuipergürtel etwas entdeckt, ein Konstrukt, das ebenfalls zwanzig Millionen Jahre alt zu sein scheint, wie die Artefakte von Enceladus und aus der Chasma Boreale. Conrad Sorensen ist dorthin unterwegs und wird erste Untersuchungen vornehmen. Ich werde meinen Einfluss geltend machen, damit der Wissenschaftsrat dir anbietet, an den betreffenden Forschungen teilzunehmen. Das dürfte ein guter Grund für dich sein, schnell gesund zu werden.«

Ein Konstrukt, dachte Lea. Zwanzig Millionen Jahre alt. Also konnte es nicht von Menschen stammen.

»Danke«, krächzte sie mühsam und schlief wieder ein.

Die Stadt und das Meer, daraus hatte Leas Welt während der ersten Jahre ihres Lebens bestanden. Sie erinnerte sich an ihre Erinnerungen, wachgerufen vom memorialen Stimulator, für dessen Benutzung sie als junge Erwachsene einige Verdienstpunkte geopfert hatte. Aphora, so hieß die schwimmende Stadt, in der sie aufwuchs, umgeben von einem Ozean, der manchmal Südsee oder Pazifik genannt wurde, obwohl solche Namen nichts mehr bedeuteten, denn er umspannte die ganze Welt, ohne Anfang und Ende.

Eine der Erinnerungen, die der Stimulator tief in Leas Gedächtnis gefunden hatte, betraf ein Rätsel und eine Frage, die sie als kleines Kind ihrer Mutter gestellt hatte.

»Warum heißt die Erde ›Erde‹?«, hatte sie in einem der Aus- sichtstürme an Aphoras Rand gefragt. »Müsste die Welt nicht ›Meer‹ heißen?«

 

Ihre Mutter deutete über den Ozean, der auf allen Seiten der Stadt bis zum Horizont und weit darüber hinaus reichte.

»Früher hat es mehr Land als heute gegeben. Viel mehr.«

»Was ist das, Land?«

»Fester Boden«, lautete die Antwort. »Aus dem Pflanzen wachsen. Ich habe sie dir gezeigt, weißt du noch? In unserem Park. Und die hundert Jahre alte Eiche auf dem Platz beim Rand.«

Lea erinnerte sich an Sträucher und Bäume, gepflegt, gehütet und bewacht von Bediensteten und einfachen Bots.

»Früher hat es mehr Land gegeben«, fuhr ihre Mutter fort.

»Dann kam die große Flut und überschwemmte alles.« Sie erwartete eine Frage und erklärte: »So wie bei einem Sturm manchmal Teile der Stadt überschwemmt werden. Es blieb nur wenig Erde übrig. Zum Beispiel das Hochland von Tibet, wo du studieren wirst.«

»Studieren?«

»Nach der Schule hier in Aphora. Die lässt sich leider nicht vermeiden, aber später, wenn du größer bist … Dann schicke ich dich zur Universität von Tibet. Wenn es mir gelingt, bis dahin genug Meriten zu bekommen«, fügte Leas Mutter nachdenklich hinzu. »Du sollst es einmal besser haben.«
 

Ihren Vater hatte Lea nie kennengelernt, wohl aber Juniper Loid, noch vor dem großen Unglück, das ihrer Mutter das Leben gekostet hatte und, wie sie später erfuhr, vielleicht gar kein Unglück gewesen war. Er hatte nie gezögert zu helfen, wenn Hilfe gebraucht wurde. Leas Mutter hatte ihn immer »unser guter Freund« genannt, ohne jemals zu erklären, wie die Freundschaft entstanden war. Juniper gehörte zu den Planern, genoss bei ihnen hohes Ansehen und arbeitete als Transhumaner direkt mit der Quantenintelligenz Emilia zusammen. Er wirkte mit bei der Entwicklung der großen Pläne, die die Erde und die ganze Menschheit betrafen, und in einem dieser Pläne spielte die Wayfarer – das erste interstellare Fernraumschiff, das Menschen zu den Sternen bringen sollte – eine wichtige Rolle.

Er hatte schon vor dem Unglück davon erzählt, erinnerte sich Lea, von der Wayfarer und ihrem Flug zum vierzig Lichtjahre entfernten System Trappist-1, in dem es zwei für Menschen bewohnbare Planeten gab.

Vielleicht, dachte Lea in ihrem von Erinnerungen durchzogenen Schlaf, war damals ihr Interesse für alles Extraterrestrische erwacht, zusammen mit dem Wunsch, Teil der Wayfarer-Mission zu werden und an ihrem langen Flug teilzunehmen.
 

Die Nassen und die Trockenen, zwei Welten auf demselben Planeten. Und ein Konflikt, der weiter denn je von einer Lösung entfernt war.

»Wie ist es dazu gekommen?«, hatte Lea gefragt, erst ihre Mutter und später Juniper. Es waren vor allem seine Erklärungen, an die sich erinnerte, vorgetragen mit ruhiger, geduldiger Stimme.

»Früher gab es mehrere große Meere auf der Erde und zwischen ihnen nicht nur einige wenige Inseln, sondern ganze Kontinente, auf denen neun Milliarden Menschen Platz hatten.«

»Das sind viele«, staunte die junge Lea, ohne eine genaue Vorstellung von der Größe der genannten Zahl zu haben.

Sie stiegen eine Treppe hoch, deren Stufen unter ihnen schwankten. Hier, am Rand von Aphora, wehte fast immer starker Wind, und die Pontons kamen nie so zur Ruhe wie weiter im Innern der schwimmenden Stadt. Nicht weit entfernt summten Konstruktionsbots und arbeiteten zusammen mit Männern und Frauen an der Erweiterung der Stadt. Aphora wuchs und wuchs.

»Heute sind es weniger«, erklärte Juniper. Sonnenschein glänzte auf den Spangen in seinem Gesicht, die ihn auf den ersten Blick als Transhumanen zu erkennen gaben, als »Maschinenmenschen«, wie man sie manchmal auch nannte. Aber nicht sie waren der Grund, warum die Leute respektvoll vor ihnen beiseite wichen, sondern die Insignien eines Planers an seinem Hemd, die ihn als Beauftragten des Konzils auswiesen. »Viel weniger. Nur noch die Hälfte ist übrig, doch selbst die hat nicht annähernd genug Platz auf dem festen Land. Deshalb gibt es Schwimmstädte wie Aphora.«

»Weil es auf den Inseln sonst zu eng würde.« Lea kannte sie von Bildern und stellte sie sich voller Menschen vor, die so dicht gedrängt beieinanderstanden, dass sie kaum atmen konnten.

Sie brachten die schwankende Treppe hinter sich und schritten durch eine Gasse. Wieder machten ihnen die Leute Platz, aber Lea bemerkte auch einige finstere Blicke, die Juniper galten. Weiter vorn erklangen laute Stimmen, zu Sprechchören vereint.

»All das Wasser«, sagte Juniper. »Weißt du, woher es kommt?«

Die kleine Lea überlegte. »Vom Regen?«

Junipers Lächeln zeigte weiße Zähne mit einem Muster aus silbernen Mikropunkten. »Habt ihr in der Schule noch nicht darüber gesprochen? Hast du noch nicht darüber gelesen?«

Er wusste, dass Lea gern las, seit sie Lesen gelernt hatte, im Gegensatz zu vielen anderen Kindern der Nassen, die nur Vids und vielleicht Holos schauten.

»Das Klima«, antwortete sie nach kurzem Nachdenken.

 

Juniper nickte einem älteren Mann zu, der beiseitetrat und respektvoll grüßte.

»Ja, das Klima«, bestätigte er. »Vor zweihundert Jahren wurde es wärmer und wärmer. Das Eis schmolz, der Meeresspiegel stieg. Aber das im Eis gebundene Wasser allein hätte nicht genügt, um die Meere so anschwellen zu lassen, dass selbst große Gebirge darin verschwanden.«

Die Stimmen vor ihnen wurden immer lauter. Lea versuchte, nicht auf sie zu achten. Sie konzentrierte sich auf Junipers Worte.

»Es gab Meere unter den Meeren«, fuhr er fort. »Tief unter dem Grund der Ozeane. Und es gibt sie noch immer, Lea. Nur ein Teil von ihnen drang damals nach oben. Wie genau das geschehen ist, wissen wir nicht. Geologen und Ozeanografen vermuten, dass durch tektonische Verwerfungen Risse entstanden, die das primordiale Wasser freisetzten. Weißt du, was der Erdmantel ist?«

»Ja«, erwiderte Lea sofort. »Das ist der größte Teil der Erde, zwischen Kruste und Kern.« Sie erinnerte sich an die Zahlen.

»Er nimmt vierundachtzig Prozent des Volumens und siebenundsechzig Prozent der Masse ein.«

»Sehr gut, Lea«, lobte Juniper. »Die Übergangszone zwischen oberem und unterem Erdmantel liegt etwa zwischen vierhundert und siebenhundert Kilometern Tiefe. Dort gibt es viel Wasser. Wirklich viel, Lea. Etwa sechsmal so viel wie die damaligen Ozeane der Erde. Rein theoretisch hätte der Meeresspiegel noch viel weiter ansteigen können, über die Gipfel aller Berge hinweg. Dann gäbe es heute überhaupt kein Land mehr. Und nur Nasse, keine Trockenen.«

Die Gasse öffnete sich auf einen Platz mit einem einzelnen Baum in der Mitte, einer Korkeiche, die vor hundert Jahren gepflanzt worden war, wie Lea wusste. Um sie herum drängten sich Demonstranten mit Schildern und Fahnen und wiederholten die Worte, die ihnen ein junger Mann von einem Podium aus zurief.

Juniper blieb stehen und legte Lea die Hand auf die Schulter. »Bleib bei mir. Weich nicht von meiner Seite.«

Langsam gingen sie am Rand des Platzes entlang, vorbei an Männern und Frauen, die winkten, riefen und Fahnen mit der Darstellung einer von zwei Händen zerrissenen Kette schwenkten. Neue Sprechchöre erklangen, so laut, dass Lea die Hände zu den Ohren hob. Es ging um Armut und Unterdrückung, um Nasse, die ihr Schicksal endlich selbst in die Hand nehmen und gegen die Trockenen aufbegehren sollten.

»Steht auf!«, rief der junge Mann auf dem Podium. »Mit uns zusammen! Aurora erhebt die Faust!«

»Aurora!«, skandierte die Menge.

»Lasst uns die Ketten zerreißen, die uns fesseln! Autonomie! Weg mit dem Konzil und den Korporationen!«

Zwei Männer stellten sich Juniper in den Weg, die von der Sonne gebräunten Gesichter feucht von Schweiß.

»Hier ist ein Mann des Konzils!«, rief der eine.

»Ein Planer und Maschinenmensch!«, fügte der andere hinzu.

Nahe Demonstranten drehten sich um. Einige von ihnen nahmen eine drohende Haltung ein.

Lea stand plötzlich vor Juniper. »Wehe, wenn ihr ihm was tut! Er ist mein Freund!«

Der große Juniper Loid lächelte. »Das ist Lea Lehora, die beste Freundin, die man sich denken kann. Ihr habt sie gehört. Wehe euch!«

»Lasst uns ein Zeichen setzen!«, intonierte der junge Mann auf dem Podium. »Für den Widerstand! Für unsere Entschlossenheit!«

Etwas zischte und fauchte.

Die hundert Jahre alte Korkeiche in der Mitte des Platzes ging in Flammen auf.
 

»Du erholst dich gut, Lea«, hörte sie Junipers Stimme. »Bald kannst du wieder die Augen öffnen und sehen und dich bewegen. Hab noch ein bisschen Geduld.«

Ihre Lider waren noch immer schwer wie Blei. Sie versuchte nicht einmal, sie zu heben. Und offenbar ruhte sie noch immer im Heilgel, denn sie fühlte sich nach wie vor von einer warmen, weichen Masse umgeben.

»Ein Schiff wird für dich vorbereitet«, teilte ihr Juniper mit. »Ein besonders schnelles, ausgestattet mit einem sehr leistungsfähigen Superplasma-Triebwerk. Es verkehrte im Dienste von Nuvola Nove als Kurier zwischen Mars und Erde und wird dich zum Kuipergürtel bringen. Conrad Sorensen ist vor Ort und untersucht die technologische Signatur, von der ich dir erzählt habe. Es scheint sich tatsächlich um eine Art Station zu handeln, und in ihr befindet sich offenbar eine intakte Lebensform. Der Wissenschaftsrat des Konzils hat meinen Empfehlungen entsprochen, Lea. Du wirst Gelegenheit erhalten, das Konstrukt und die extraterrestrische Lebensform darin zu untersuchen. Werd schnell gesund!«

Ja, versprach Lea in Gedanken und schlief den Schlaf der Genesung.
 

Im Traum kehrten die Erinnerungen zurück, einst verdrängt und viele Jahre später vom memorialen Stimulator aus den Schatten des Vergessens zurückgeholt. Die kleine Lea hatte gesehen, wie ein hundert Jahre alter Baum brannte, angezündet von Fanatikern, und nur ein Jahr später erlebte sie ein zweites Feuer, heller, heißer und viel größer als das erste.

Aphoras Ränder wuchsen immer weiter ins Meer, was bedeutete, dass die Buden, Hütten und einfachen Häuser, die einst auf den Randpontons errichtet worden waren, nach und nach stadteinwärts wanderten. In einem dieser Viertel, die sich einst an der Peripherie befunden hatten, Wind und Gischt ausgesetzt, brannte es. Flammen züngelten und breiteten sich vom ersten Gebäude, in dem der Brand ausgebrochen war, auf die angrenzenden aus.

Die Häuser und Hütten standen dicht an dicht. Sie schmiegten sich an- und übereinander, erbaut zum größten Teil aus Faserplatten, die recyceltes Material enthielten und ebenso leicht brannten wie Papier und Pappe. Die Flammen loderten höher, und es wurde so heiß, dass die Schaulustigen zurückwichen. Niemand versuchte zu löschen. Aus gutem Grund: In diesem Teil der Stadt gab es keine Ventile in und zwischen den Pontons; es fehlte eine Möglichkeit, an das Wasser darunter zu gelangen.

In einem der brennenden Häuser befand sich Leas Mutter Ayuna, an der Fäule erkrankt und ans Bett gefesselt.

Es war eine Krankheit, die besonders jene traf, die sich keine teuren medizinischen Untersuchungen und Behandlungen leisten konnten. Und es gab mehr Kranke in der Peripherie von Aphora und der anderen Schwimmstädte als in ihren inneren Bereichen. Lea hatte einen Mediker davon sprechen hören, dass es vermutlich etwas mit dem Meer zu tun hatte, und auf ihre Frage hin hatte Juniper versucht, es ihr zu erklären: »Etwas im Wasser wirkt sich auf die DNA des Menschen aus, auf seine Gene. Wir wissen noch immer nicht genau, was es ist, wahrscheinlich ein Zusammenwirken verschiedener Kräfte. Bei einem geschwächten Immunsystem kann es zur ›Fäule‹ führen, einer Krankheit, die dem im einundzwanzigsten Jahrhundert besiegten Krebs ähnelt. Vielleicht verbirgt sich hier auch der Grund für die zunehmende Unfruchtbarkeit des Menschen, die in spätestens hundert Jahren zu einem großen Problem werden könnte.«

Lea dachte nicht an dieses Gespräch, als sie zusammen mit vielen anderen das Feuer beobachtete, unbeachtet und anonym in der Menge der Schaulustigen. Sie dachte an ihre Mutter, die beim Ausbrechen des Feuers nicht hatte fliehen können. Sie stellte sich vor, wie sie hilflos im Bett lag, als erst der Rauch kam und dann die Flammen, wie sie nach ihr gerufen hatte.

Das Gewicht der Schuld lastete so schwer auf ihr, dass sie glaubte, darunter zerbrechen zu müssen. Später, bei der Behandlung durch den von Juniper beauftragten Therapeuten, hatte ein Selektor zwar nicht die Erinnerungen an das Feuer aus ihr getilgt, aber so tief in ihr vergraben, dass sie unbeeinflusst davon aufwachsen konnte. Erst zwei Jahrzehnte später, als Erwachsene, erinnerte sie sich wieder mithilfe des memorialen Stimulators.

Von ihrer Mutter blieb nichts übrig, nicht einmal Asche.

Lea, gerade einmal sieben Jahre alt, hatte lange vor den qualmenden Trümmern der niedergebrannten Gebäude gestanden. Bis Juniper Loid gekommen war, sie in die Arme geschlossen und in seine Obhut genommen hatte.

Die Bilder verblassten, die Hitze des Feuers verließ Lea.

Sie schlief.
 

»Ich habe es noch einmal erlebt, in einem Traum«, sagte Lea.

»Das Feuer von damals, in dem meine Mutter starb.«

Juniper Loid saß ihr gegenüber am Fenstertisch des Patientenzimmers und sah sie an, mit Augen, die mehr erkennen konnten als die eines gewöhnlichen Menschen. Die silbernen Interface-Spangen in seinem Gesicht fingen das blasse Licht der Sonne über den Kuppeln von Tharsia ein.

»Wie hast du dich gefühlt?«, fragte er mit Anteilnahme in seiner ruhigen, tiefen Stimme.

Lea hob ihr Glas und trank einen Schluck von der wie Orangensaft schmeckenden Flüssigkeit, die alle benötigten Nähr- und Wirkstoffe enthielt. »Es hat wehgetan.«

»So sehr wie damals?«

Lea blickte aus dem Fenster und über die Stadt Tharsia, unter deren Kuppeln inzwischen siebzigtausend Menschen lebten: Pioniere, die sich anschickten, den Mars in die lebensfreundliche Welt zurückzuverwandeln, die er einst gewesen war. Nach einigen Sekunden hob sie den Blick und sah zum marsianischen Himmel hoch, auf der Suche nach den Lichtern der Orbitalwerft, in der die Wayfarer ihrer Fertigstellung entgegenging. Vor Jahren, nach Bewilligung des von den Planern vorgestellten Projekts durch Wissenschaftsrat und Konzil, hatte man sich für den Mars entschieden, wegen der logistischen und ökonomischen Vorteile beim Transport von Rohstoffen aus dem Asteroidengürtel zwischen dem Roten Planeten und Jupiter.

»Es war eine andere Art von Schmerz«, antwortete sie schließlich.

»Besser zu ertragen?«

»Ich denke schon«, sagte Lea. »Wegen der Therapie damals nach dem Unglück.« Sie wandte sich wieder Juniper zu. »War es das, ein Unglück?«

Fast reglos saß Juniper da: groß, die Schultern breit, jemand, der einen Eindruck von Kraft und Autorität vermittelte, wie ein menschliches Bollwerk oder Schutzschild, an dem alles abprallte, mehr Maschine als Mensch, wie einige behaupteten. Lea fand ihn menschlicher als die meisten anderen Menschen, die sie kannte.

»Nach all den Jahren gibt es noch immer keine Gewissheit«, entgegnete er. »Die Ermittlungen wurden schließlich eingestellt.«

»Was nicht viel bedeutet.«

»Nein. Es könnte Brandstiftung gewesen sein. Wir werden es vermutlich nie erfahren.«

»Bauspekulation.« Lea erinnerte sich an die Gerüchte. »Die alten Hütten und Häuser sollten neuen Gebäuden weichen. Meine Mutter konnte sich nicht in Sicherheit bringen.«

Juniper musterte sie. »Fühlst du dich noch immer schuldig?«

»Nein. Ich konnte nicht die ganze Zeit an ihrem Bett sitzen. Die Schuld liegt nicht bei mir, sondern bei den Brandstiftern und Spekulanten.«

Juniper nickte. »Das stimmt. Die Therapie hat dir damals geholfen, und heute hast du Abstand genug.«

Lea trank den Rest und stellte das leere Glas auf den Tisch. »Du bist immer zur Stelle, wenn ich dich brauche.«

Juniper lächelte.

»Wie lange habe ich in dem Tank gelegen?«, fragte Lea.

»Acht Tage? Neun?«

»Nur sechs. Die Zeit drängt. Der Kuipergürtel erwartet dich. Morgen geht es los. Die Fulmine von Nuvola Nove ist für dich bereit.«

Lea suchte nach Worten. »Ich bin schwer verletzt gewesen.« Juniper nickte erneut. »Ja, das stimmt. Und doch hattest du großes Glück. Mehr Glück als der Ingenieur Jarno Ammon.«

»Der Anschlag galt weder mir noch ihm, oder?«

 

»Nein«, bestätigte Juniper. »Die Fanatiker von Aurora hatten es auf die Terraforming-Anlagen abgesehen. In einer Erklärung hieß es, dass sie den Tod des Ingenieurs bedauern, aber auf der Erde gäbe es täglich zahlreiche Opfer von Benachteiligung und Unterdrückung.«

»Meine Behandlung …« Lea zögerte. »Ich habe in Heilgel gelegen, und das ist sehr teuer. Meine Meriten …«

Juniper schob eine große Hand über den Tisch, bis sie Leas Fingerspitzen berührte. Dann zog er sie wieder zurück.

»Ich komme für alles auf. Du brauchst deine Meriten für die Wayfarer. Wie viele fehlen dir noch für eine offizielle Bewerbung?«

»Mehr als tausend.«

»Du wirst sie bekommen«, sagte Juniper mit fester Stimme. »Du wirst einen Platz in der Crew der Wayfarer erhalten. Der Kuipergürtel ist ein weiterer Schritt auf dem Weg dorthin.«

»Die Technosignatur. Du hast mir davon erzählt, während ich im Tank lag.«

»Ein Konstrukt, eine Station.« Juniper klang fasziniert.

»Zwanzig Millionen Jahre alt. Die Verbindung zu den Artefakten im subglazialen Ozean von Enceladus und hier auf dem Mars ist offensichtlich und kann wohl kaum ein Zufall sein. Deshalb beauftragt der Wissenschaftsrat nicht nur Conrad Sorensen mit Untersuchungen, sondern auch dich. Sorensen hat den betreffenden Asteroiden im Kuipergürtel gestern erreicht, ist aber vom Wissenschaftsrat angewiesen, mit genaueren Untersuchungen bis zu deinem Eintreffen zu warten. Die Fulmine ist sehr schnell, sozusagen schnell wie der Blitz.« Juniper lächelte bei dieser Anspielung auf den Namen des Schiffes. »Du wirst nur eine Woche unterwegs sein. Zeit genug, um deine Genesung zum Abschluss zu bringen. Und Zeit genug für die Untersuchung des Artefakts aus der Chasma Boreale, das sich bereits an Bord befindet.«

Lea sah ihn groß an. »Du hast das alles arrangiert, innerhalb weniger Tage.«

Juniper lächelte erneut. »Welchen Sinn hat es, Einfluss zu haben, wenn man ihn nicht nutzt? Hier bietet sich dir die Möglichkeit, auf einen Schlag genug Meriten für die Wayfarer zu verdienen. Ein großes Rätsel wartet auf dich. Löse es!«

*

Lesen Sie weiter in:

Andreas Brandhorst: ORIGIN – Die Entdeckung · Roman · Wilhelm Heyne Verlag · XX Seiten · Paperback: € 18,– (im Shop)

ORIGIN - von Andreas Brandhorst, Joshua Tree und Brandon Q. Morris

 

Kommentare

Zum Verfassen von Kommentaren bitte Anmelden oder Registrieren.
Sie benötigen einen Webbrowser mit aktiviertem JavaScript um alle Features dieser Seite nutzen zu können.