TV-Tipp: Das Phänomen „Blade Runner“ & Daft Punk's Electroma
Ein Abend auf Arte
• Über „Blade Runner“ ist viel geschrieben worden und vermutlich wird das auch noch viele Jahre geschehen, weil Ridley Scotts Film aus dem Jahr 1982 einfach so ungeheuer einflussreich war und bis heute ist. Die Tatsache, dass der Streifen im Erscheinungsjahr nicht gerade Kasse machte, die vielen Schnittversionen, das Gemaule von Harrison Ford, der lange nicht verfügbare Score von Vangelis, all diese Dinge haben dazu beigetragen, dass der Film zum beliebten Forschungsobjekt wurde. Und natürlich der permanente Abgleich der Zukunft von Damals mit der Gegenwart, der Schere zwischen Arm und Reich, der Architektur, der großen Frage von Künstlicher Intelligenz, wer ist Sklave, wer ist Herr? Vieles davon bündelt Boris Hars-Tschachotin in seiner Doku „Das Phänomen Blade Runner“, die Arte am 28. Mai um 21.50 Uhr zeigt und die bis 26. Juni in der Mediathek des Senders zu finden sein wird.
• Und gleich im Anschluss um 22.45 Uhr (und nur noch bis 3. Juni in der Mediathek) gibt’s ebenfalls bei Arte einen echten kleinen Klassiker des Genres: „Daft Punk’s Electroma“. Das berühmte Elektro-Pop-Duo (Guy-Manuel De Homem-Christo & Thomas Bangalter) hatte den gut 60 Minuten langen Film 2006 inszeniert, in dem es um zwei Roboter geht, die unbedingt Menschen werden wollen, was beim Rest der Roboterbevölkerung aber nicht so gut ankommt. Der karge Film ist schlicht wunderbar, wer aber Musik von Daft Punk erwartet, wird enttäuscht. Dass die Musiker stattdessen u.a. Brian Eno, Haydn, Curtis Mayfield und Chopin für den Soundtrack benutzen, darf man wohl als intellektuellen Groß-Gag bezeichnen. Als sich das Duo im Februar offziell auflöste, wurde entsprechend zum Anlass eine Sequenz aus dem Film ausgegraben, was dessen Bedeutung für die Band wohl noch unterstreicht. Oder ihre Faulheit. Egal. Wer’s nicht kennt: Ansehen! Lohnt.
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