11. Juli 2021

„Schwarm der Schrecken“ bald auf Netflix

Heuschrecken vom Biohof

Lesezeit: 2 min.

Riesige Insektenschwärme haben etwas Apokalyptisches, das ist durch die Bibel quasi amtlich gemacht worden. Das liegt vielleicht schlicht daran, dass man den Feind schlecht zu packen kriegt. Da nützen weder Speer noch Granate und auch moderne Insektizide bekommen Plagen nicht wirklich in den Griff. Das Subgenre „Tierhorror“ greift das Motiv gelegentlich auf, aber bisher wenig überzeugend. Tatsächlich erinnere ich mich nur an eine Episode von Rainer Erlers „Das blaue Palais“, die Spuren bei mir hinterlassen hat. Da forscht man in der schottischen Einöde an Unsterblichkeit und probiert den heiklen Stoff an Fruchtfliegen aus. Blöd nur, dass am Ende ein paar der unsterblichen Viecher entkommen. Erler deutet die Folgen nur an: eine Welt, die in Fruchtfliegen erstickt.

Ob es so dramatisch auch im französischen Film „La nuée“ kommt, weiß ich nicht, aber der Trailer jagt einem auch so schon leichte Schauer über den Rücken. In Just Philippots Debüt geht’s um einen Bauernhof in Existenznot. Virginie (Suliane Brahim) und ihren zwei Kindern steht das Wasser bis zum Hals, und selbst der letzte, verzweifelte Versuch, den Hof mit der Zucht von essbaren Heuschrecken zu retten, geht bisher schief. Aber irgendetwas ist mit diesen Heuschrecken nicht in Ordnung. Offenbar haben sie einen ungesunden Appetit auf Blut entwickelt!

Netflix hat den Film erworben und sortiert ihn unter dem deutschen Titel „Schwarm der Schrecken“ am 6. August ins Streaming-Programm. Der Trailer ist klasse und man hat das Gefühl, keinen ganz schlichten Tierhorrorfilm serviert zu bekommen. Hier ist defintiv mehr (oder weniger?) im Busch. Tatsächlich bekommt man das Gefühl, dass die Insekten eher Metapher für die Not der Familie ist. Das macht die Sache nicht uninteressanter. Scheint jedenfalls einen Blick wert zu sein.

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