5. März 2014

Sie sind nicht totzukriegen

The Return of „The Returned“

Lesezeit: 2 min.

Die Idee war wohl zu bestechend, um sie einfach zu den Akten zu legen. 2004 hatte Robin Campillo einen wenig beachteten (und in Deutschland nie gezeigten) kleinen Film namens Les revenants gedreht, der eine faszinierende Frage stellte: Was, wenn die Toten auf die Erde zurückkehren?

Halt! Nicht als hirnfressende Zombies, die schwankend Konsumkritik üben, sondern einfach so. Die Menschen, die wir vor einem Jahr, fünf Jahren, zwanzig Jahren verloren, sind einfach wieder da, unverändert, als wären sie nie weg gewesen. Campillos Film buchstabierte diesen Gedanken kühl und atmosphärisch dicht durch.

2012 entstand dann – wieder in Frankreich – eine gleichnamige TV-Serie, die es hier immerhin bis zum Video-on-demand-Anbieter Watchever schaffte. Unter der Aufsicht von Fabrice Gobert enstanden acht Folgen, nicht ganz so kühl, aber ungeheuer spannend und erschlagend in ihrer emotionalen Wucht. Zugleich hatte Gobert die Geschichte angereichert, dramatisiert und deutlich zugänglicher gemacht. Ja, der Vergleich mit Twin Peaks, dem Urgestein aller Mystery-Serien, bot sich an, aber Les revenants (auf „dt.“ The Returned) kam ohne postmoderne Mätzchen aus. Die existenzielle Fragestellung war mächtig genug, da konnte getrost auf David Lynchs Taschenspielertricks verzichtet werden. Der hypnotische, zurückhaltende Score von Mogwai tat ein Übriges.

Aber damit war immer noch nicht genug – das Thema war buchstäblich nicht totzukriegen. Denn in den USA entwickelt A&E Network derzeit eine eigene Fernsehserie, die auf der französischen Canal+ Reihe basiert. Jetzt kann man wirklich nur noch die Daumen drücken, dass wenigstens Campillos Film und die Canal+ Serie demnächst auch hierzulande einer breiteren Öffentlichkeit gezeigt werden. Es wird echt Zeit.

Kommentare

Zum Verfassen von Kommentaren bitte Anmelden oder Registrieren.
Sie benötigen einen Webbrowser mit aktiviertem JavaScript um alle Features dieser Seite nutzen zu können.