28. März 2022

6 Oscars für „Dune“

Bester Film wurde „Coda“

Lesezeit: 2 min.

Es wird für immer die Oscar-Nacht sein, in der Will Smith in einem bizarren Moment dem Laudator/Schauspieler/Comedian Chris Rock nach einem unglücklichen/dämlichen/harmlosen Witz eine Ohrfeige verpasste und noch ein „Keep my wife’s name out of your fucking mouth“ hinterhier schickte – zu sehen überall, wo man heute ins Internet schaut. Darüber wird man den besten Film, „Coda“, eine typische Oscar-Feelgood-Nichtigkeit und Remake des französischen Films „Verstehen Sie die Béliers?“ (2014), vermutlich rasch vergessen.

Ebenfalls nett: Kristen Stewart in Chanel-Hotpants – die kürzesten Hosen, die je jemand bei der Verleihung getragen hat, wie gleich die Modepresse herausfand –, Timothée Chalamet, der mit nacktem Oberkörper + Glitzerjacket erschien, und natürlich der frisch gekürte Oscar-Preisträger Hans Zimmer, der via Twitter im weißen Bademantel zu sehen war – weil er gar nicht in L.A. weilte, sonst in Amsterdam, wo ihn seine Tochter mitten in der Nacht aus dem Schlaf riss.

Der Ukraine-Krieg blieb – bis auf eine Schweigeminute für die Opfer des Krieges – eher im Hintergrund, und zeigte sich dezent in kleineren Solidaritätssymbolen wie blaugelben Einstecktüchern und Schleifchen.

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Verlierer des Abends war vermutlich „The Power of the Dog“, den noch Tage vor der Veranstaltung so ziemlich alle Auguren in allen möglichen Kategorien weit vorne gesehen hatten, bis allmählich „Coda“ von ganz weit hinten das Feld aufrollte. Den Preis für die beste Regie gewann Jane Campion allerdings doch, einen „Trostpreis“ möchte man das nicht nennen.

Sechs Statuen – und damit die größte Masse – kassierte „Dune“ ab, damit hatte man aber gerechnet, weil in den „technischen“ Kategorien kaum etwas an Denis Villeneuves Frank-Herbert-Adaption vorbeiführte. Neben Hans Zimmer (beste Filmmusik) gingen die Goldjungs also noch an Greig Fraser (Kamera), Paul Lambert, Tristan Myles, Brian Connor, Gerd Nefzer (visuelle Effekte), Patrice Vermette, Zsuzsanna Sipos (Produktionsdesign), Joe Walker (Schnitt) sowie Mac Ruth, Mark A. Mangini, Theo Green, Doug Hemphill, Ron Bartlett (Ton).

Den Preis für den besten animierten Kurzfilm bekam Alberto Mielgos „The Windshield Wiper“, den man als kurzen Film über die Liebe beschreiben kann. Der hat zwar mit Science-Fiction nichts zu tun, aber wir betten ihn als Absacker des Abends im Anschluss dennoch ein, weil er tatsächlich sehr hübsch anzusehen ist und mit seiner universellen Botschaft nichts falsch machen kann.

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