21. April 2022 2 Likes

Die Letzten der Menschheit

Alma Har'el verfilmt Walter Tevis

Lesezeit: 2 min.

Walter Tevis (1928-1984) hat nur sechs Romane geschrieben, aber vier davon wurden verfilmt. Selten genug: Alle Adaptionen sind eigenständige, ziemlich berühmte Meisterwerke geworden: „The Hustler“ („Haie der Großstadt“; 1959 verfilmt von Robert Rossen), „Der Mann, der vom Himmel fiel“ (1976 verfilmt von Nicolas Roeg), „Die Farbe des Geldes“ (1986 verfilmt von Martin Scorsese) und „Das Damengambit“ (2020) von Scott Frank für Netflix.

Tevis selbst war literarisch ein Wanderer zwischen der Science-Fiction und dem Mainstream. Neben „Der Mann, der vom Himmel fiel“ schrieb er noch die SF-Romane „Mockingbird“ (1980; dt. „Die Letzten der Menschheit“) und „The Steps of the Sun“ (1983) sowie etliche Kurzgeschichten, die in Magazinen wie If, Galaxy, Magazine of Fantasy and Science Fiction oder Omni erschienen.

Nach dem riesigen Erfolg der Netflix-Adaption von „Das Damengambit“ wurde gerade „Der Mann, der vom Himmel fiel“ von Showtime neuverfilmt bzw. fortgesetzt. Und nun hat man auch „Mockingbird“ entstaubt. Alma Har’el („Honey Boy“) bereitet nämlich eine Filmadaption der Dystopie vor, in der die Menschheit ziemlich auf den Hund gekommen ist. Die Leute sind süchtig, es gibt kaum noch Kinder, Lesen steht unter Strafe. Der Roman beginnt damit, dass ein Androide Selbstmord begehen möchte, das sagt vielleicht schon alles. Aber es gibt einen Hauch von Hoffnung in Gestalt des Lehreres Paul Bentley, der sich das Lesen selbst beigebracht hat.

Har’el ist ein Shooting-Star im Filmbusiness und wurde 2019 für ihren Erstling „Honey Boy“ mit Lob und Preisen überschüttet. Derzeit arbeitet sie allerdings noch an der Apple TV+ Reihe „Lady in the Lake“ mit Natalie Portman und Lupita Nyong’o. „Mockingbird“ soll das Folgeprojekt der in Isreal geborenen Regisseurin sein.

 

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