9. Juli 2024

Yorgos Lanthimos dreht „SF-Comedy“

„Bugonia“ kommt Ende 2025

Lesezeit: 2 min.

Der griechische Regisseur Yorgos Lanthimos ist derzeit eine Art Darling der Stunde, was vor allem auf „The Favourite“ und „Poor Things“ gründet, zwei Arthouse-Feuilleton-Schätze, die man ohne Probleme jedem empfehlen kann, der einen Hauch von „Anspruch“ nicht als Beleidigung auffasst. Beide Filme sind kein geglätteter Mainstream, aber doch zugänglich und nur stellenweise irritierend oder gar seltsam. „Kinds of Kindness“, sein aktueller Film, kommt dem was Lanthimos vor „The Favourite“ gemacht hat, schon weit näher. Denn die in Griechenland entstandenen „Kinetta“, „Dogtooth“ und „Alpen“ sowie die englischsprachigen „The Lobster“ und „The Killing of a Sacred Deer“ (entstanden zwischen 2005 und 2017) erfordern schon erheblich mehr Offenheit (vielleicht auch Leidensfähigkeit) vom Publikum.

Seit „The Favourite“ dreht Lanthimos nur noch mit Emma Stone, was für beide wohl eine feine Sache ist. Er hat einen verlässlichen Star, groß und talentiert genug, um seine Film gut promoten zu können. Sie hat einen Filmemacher, der ihr flachwitzigen Dummsinn erspart und trotzdem bleibt sie in aller Munde.

Als nächstes plant das Duo nun das Remake des südkoreanischen Films „Save the Green Planet“, der 2003 von Jang Joon-Hwan geschrieben und inszeniert wurde. Darin ist ein junger Mann felsenfest davon überzeugt, dass Außerirdische die Erde infiltriert haben (à la „They Live“) und setzt nun alles daran, Beweise zu finden. Das schließt ein, dass er sich Leute schnappt, um die Wahrheit aus ihnen herauszupressen. Das hat komische Momente, ist aber bisweilen maximal unangenehm. Ein grandioser Bastard von Film, der unter die Haut geht und Spuren hinterlässt, vielleicht sogar Narben.

Bugonia“ wird das Remake heißen (Start etwa Ende 2025), in dem neben Stone auch der wahnsinnig gute Jesse Plemons zu sehen sein wird, der auch in „Kinds of Kindness“ dabei war. Auch wenn natürlich grundsätzlich immer Zweifel am Sinn solcher Remakes bestehen: Ein gewisser Vertrauensvorschuss ist angebracht …

Bei Interesse: „Save the Green Planet“ gibt es hierzulande auf DVD sowie als Stream bei Amazon Prime.

Abb. „Save the Green Planet“, 2003

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