„Apokalypse Z: Der Anfang vom Ende“ – Zombies! Jetzt auch in Spanien

Wir haben es schon oft bemerkt: Angesichts der Gegenwart, in der eine Katastrophe der nächsten zu folgen scheint, kann es nicht überraschen, dass auch im Kino und bei den Streamern postapokalyptische Filme und Serien Konjunktur haben, darunter auch das, ja ja, nicht tot zu kriegende Zombie-Genre.

Im Laufe der Filmgeschichte haben sich die Untoten entwickelt, waren sie Anfangs meist langsam und apathisch, begann spätestens mit Danny Boyles „28 Days Later“ die rasante Phase, in der die Untoten mit größter Geschwindigkeit und Aggression auf ihre Opfer zuschossen. Und auch einen anderen Aspekt fügten Boyle und sein damaliger Drehbuchautor Alex Garland dem Genre hinzu: Die Zombies hießen nun nicht mehr Zombies, sondern waren oft von einem Virus befallen, dessen Folgen nicht allzu weit von dem Verhalten entfernt war, das bisweilen auch toxische Männer zeigen.

Seitdem sind über 20 Jahre vergangen, inzwischen hat die Menschheit tatsächlich ein geradezu dystopisches Szenario überlebt, hat Corona-Virus, Pandemie und Lockdowns mehr oder weniger gut überstanden, doch die Bilder sind noch so präsent, dass es nicht viel braucht, um Bezüge herzustellen.

Wenn da zu Beginn von Carlen Torrens jetzt bei Amazon Prime laufendem Zombie-Film „Apokalypse Z – Der Anfang vom Ende“ die Hauptfigur Manel durch einen Supermarkt taumelt und irritiert Menschen beim Hamsterkauf beobachtet, dann ahnt man, was da kommt. Das Manel nicht mitzubekommen scheint, wie sich um ihn herum eine Katastrophe entwickelt, liegt am Tod seiner Freundin, die ein Jahr vor Beginn der Haupthandlung bei einem Autounfall ums Leben kam.

Seitdem hat sich Manel praktisch komplett zurückgezogen, lebt allein mit seiner Katze an der spanischen Westküste, unweit der Hafenstadt Vigo. Wichtigster Kontakt ist seine Schwester, die auf den Kanaren lebt und ihren Bruder inständig bittet, zu ihr zu kommen. Als Manel ihr Flehen endlich erhört, ist es jedoch schon zu spät, die Straßen sind überfüllt, er bleibt stecken und verkriecht sich im Reihenhaus.

Raus wagt er sich nur, um in verlassenen Häusern nach Essbaren zu suchen, dick eingepackt, denn die vom Virus Besessenen, um die es hier geht, zählen zur Kategorie der rasanten, blutrünstigen „Zombies“. Mindestens ebenso bedrohlich erscheinen allerdings auch manche Menschen auf die Manel trifft, als er angesichts der zur Neige gehenden Essensvorräte schließlich doch seine vier Wände verlässt und sich mit dem Motorrad und seiner Katze auf den Weg macht.

Lebt Torrens Film in der ersten Stunde noch von seiner Atmosphäre, der Beschreibung der Isolation, in der sich Manel wiederfand, werden in der zweiten Hälfte allzu typische Muster des Zombie-Genres abgearbeitet: Kaum eine Situation, in der sich Malen wiederfindet wirkt überraschend, mal sind es finstere Gestalten, denen er begegnet, dann edelmütige und schließlich endet der Film quasi mittendrin.

Dieses abrupte Ende, das überdeutlich auf eine Fortsetzung verweist, dürfte der Vorlage geschuldet sein. Denn „Apokalypse Z – Der Anfang vom Ende“ basiert auf der gleichnamigen, ab 2014 im Heyne-Verlag erschienenen Trilogie von Manel Loureiro. Im spanischen Original begann der wie seine Hauptfigur an der spanischen Westküste lebende Loureiro schon 2007 mit der Veröffentlichung der Geschichte, damals noch in Form eines Blogs. Und vor allem noch ziemlich am Anfang des aktuellen Booms von Apokalypse und Zombies, „The Walking Dead“ etwa startete erst 2010. Dass vieles an dieser Verfilmung nun allzu bekannt wirkt lässt sich kaum vermeiden und macht „Apokalypse Z – Der Anfang vom Ende“ – trotz solider Regie und sympathischen Darstellern – vor allem für einen Film für absolute Zombie-Fans, die wirklich alles aus diesem Genre sehen wollen.

Apokalypse Z – Der Anfang vom Ende • Apocalipsis Z: El principio del fin • Spanien 2024 • Regie: Carlen Torrens • Darsteller: Francisco Ortiz, José Maria Yazpik, Berta Vázquez, Iria del Río • jetzt bei Amazon Prime