2. Juli 2025

„Jurassic World: Die Wiedergeburt“ – Größer, stärker, mutierter

Die Dinosaurier entwickeln sich – die Menschen dagegen nicht

Lesezeit: 3 min.

„Ich kann für ihre Sicherheit sorgen – mehr oder weniger“ sagt die von Scarlett Johansson gespielte Söldnerin Zora am Anfang von „Jurassic World: Die Wiedergeburt“ und man weiß: Es wird auf eher weniger Sicherheit hinauslaufen. Denn wie meist in der inzwischen auf sieben Filme angewachsenen Reihe, die 1993 mit Steven Spielbergs Original begann, glauben Menschen, dass gigantische Dinosaurier nicht wirklich gefährlich sind und sorgen damit für Chaos. So langsam müsste man also an der Lernfähigkeit der Menschen zu zweifeln beginnen, die sich und ihre Fähigkeit immer wieder aufs Neue überschätzen und einfach nicht kapieren, das sich Dinosaurier nicht als Haustiere eignen.

War es im ersten „Jurassic Park“ (nach Michael Crichton; im Shop) noch ein verhältnismäßig kleiner Zoo, in dem die geklonten Urzeitviecher leben sollten und im ersten „Jurassic World“ schon ein riesiger Vergnügungspark, haben die Menschen in „Jurassic World: Die Wiedergeburt“ in gewisser Weise hehre Ziele: Um ein Mittel gegen Herzprobleme zu entwickeln organisiert Martin Krebs (Rupert Friend), Manager eines Pharma-Unternehmens, eine Expedition. Bei drei Dinosaurier-Arten – eine im Wasser, eine in der Luft und eine an Land – soll der Paläontologe Henry Loomis (Jonathan Bailey) Blut abzapfen, damit aus dem Stoff ein neues Wunder-Medikament wird. Für Geleitschutz sorgt die erfahrene Söldnerin Zora, die ihren alten Kumpel Duncan Kincaid (Mahershala Ali) engagiert, der die Crew mit seinem Boot auf die einsame Insel bringt, wo die Dinosaurier hausen.

Auf dem Weg sammelt man eine Familie mit Migrationshintergrund auf, die unweit der Insel Schiffbruch erlitten haben und vor allem dafür sorgen, dass sich mit Isabella (Audrina Miranda) auch eines der unvermeidlichen kleinen Kinder unter die Dinosaurier mischt, die in keinem Jurassic-Film fehlen dürfen.

Es kommt natürlich wie es kommen muss, das Blutabnehmen bei den Dinosauriern erweist sich als schwieriger als geplant (wer hätte das gedacht?!), zudem sind die Dinosaurier auf der Insel mutiert, denn einst führten hier überambitionierte Wissenschaftler reichlich unverantwortliche Experimente durch.

Es dauert sehr lange, bis es endlich ans Eingemachte geht, bis endlich die Dinosaurier auftauchen, denn mal ehrlich: Jurassic-Filme schaut man ja schließlich nicht wegen der komplexen menschlichen Figuren, sondern wegen der spektakulären Urzeitviecher. Deren Animation ist seit den über 30 Jahren, die Steven Spielbergs Original inzwischen zurückliegt, erstaunlicherweise gar nicht so viel besser geworden. Schon damals, als der Zuschauer zusammen mit den Filmfiguren zum ersten Mal die gigantischen Brontosaurier zu Gesicht bekamen, war das spektakulär. Das zu überbieten ist seitdem das Ziel sämtlicher Jurassic-Filme, aber reichen dafür größere, diesmal auch mutierte Dinosaurier aus?

Ein paar spektakuläre Momente gelingen Gareth Edwards zwar, ansonsten kurbelt er den siebten Jurassic-Film eher routiniert als originell runter. Scarlett Johannson macht als Special-Op Söldnerin keine wirklich gute Figur, hantiert so unbeholfen mit ihren Waffen, als hätte sie sie zum ersten Mal in der Hand, das sonstige Figurenpersonal wirkt austauschbar und dient vor allem als Dinosaurier-Futter, aber immerhin die nervigen Kinder nerven auch diesmal wie gewohnt.

Wer Riesenechsen und weitestgehend sinnfreie Unterhaltung mag, kann hier nichts falsch machen, hat man keine Erwartungen funktioniert „Jurassic World: Die Wiedergeburt“ wie ein guter, ziemlich hirnloser, aber doch unterhaltsamer Popkornfilm.

Jurassic World: Die Wiedergeburt • USA 2025 • Regie: Gareth Edwards • Darsteller: Scarlett Johansson, Mahershala Ali, Jonathan Bailey, Rupert Friend • im Kino • Abb. Universal Pictures Germany

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