Ausgabeart: 
E-Book
Preis DE: 
€ 9,99
Gesammelte Werke 5
Arkadi und Boris Strugatzki zählen zu den bedeutendsten Autoren der osteuropäischen Science Fiction. Einst in Russland verboten, sind ihre Texte heute in mehr als 30 Sprachen übersetzt und haben eine Millionenauflage erreicht. Mit ihren atemberaubenden Romanen haben die Brüder Strugatzki die Science-Fiction-Literatur weit über die Grenzen Russlands hinaus nachhaltig beeinflusst. Der fünfte Band der großen Werkausgabe beinhaltet sieben Romane und Erzählungen aus der Welt des Mittags: „Der Weg zur Amalthea“, „Die gierigen Dinge des Jahrhunderts“, „Die Erprobung des SKYBEK“, „Das vergessene Experiment“, „Mittag, 22. Jahrhundert“ und „Der ferne Regenbogen“.
„Der Weg zur Amalthea“ war als sogenannte „Produktionsgeschichte“ angelegt. So nannte man in der ehemaligen UdSSR Romane, die in der sozialistischen Wirtschaft spielten und meist den Aufbau neuer Betriebe oder die Umsetzung der Planwirtschaft trotz aller denkbaren Hindernisse zum Inhalt hatten.
Obwohl „Die gierigen Dinge des Jahrhunderts“ ungehindert das Cheflektorat des Verlags Molodaja gwardija passierte und alles zu Druck bereit war, kam einer Zensorin Zweifel an dem Text, und der Roman konnte erst mit beträchtlicher Verzögerung und nach drastischen Eingriffen in den Text erscheinen. Später machten die Strugatzkis die Änderungen wieder weitestgehend rückgängig – doch einige Lektoren, die den geänderten Text aus ihrer Kindheit kannten, baten die Autoren, ihn bei postsowjetischen Ausgaben so zu lassen, wie er war, da sie ihn liebgewonnen hätten.
Die Erzählung „Die Erprobung des SKYBEK“ stammt aus den späten 1950er Jahren und entstand im Zusammenhang mit „Das vergessene Experiment“.
In „Das vergessene Experiment“ taucht zum ersten Mal das Strugatzki-typische Wort Kyber auf, das eine Art rational denkender, vernunftbegabter Maschine bezeichnet. Kyber ist eines der Wörter, wie beispielsweise auch Stalker, die die Strugatzkis einführten und die eng mit den Brüdern verbunden sind.
In „Spezielle Voraussetzungen“ wird zum ersten Mal aus der Perspektive einer Frau erzählt. Zudem wird hier erstmals der Raumfahrer Gorbowski erwähnt, der in weiteren Romanen der Strugatzkis immer wieder auftaucht – trotz seines relativ frühen Todes.
„Mittag, 22. Jahrhundert“ ist ein über Jahre hinweg entstandener Episodenroman, der in den frühen 1960er Jahren die utopische Welt des Mittags skizziert, die in weiteren Romanen ausgearbeitet wurde. Insgesamt spielen zehn Romane und einige Kurzgeschichten in der Welt des Mittags.
Die Erstveröffentlichung von „Mittag, 22. Jahrhundert“ im Jahr 1962, noch unter dem Titel „Die Rückkehr“, zog sich dank der Zensurbehörde über Monate hinweg hin. Die Behörde hegte den Verdacht, dass in dem Episodenroman wissenschaftliche Staatsgeheimnisse über die Kernenergie verraten würden.
„Der ferne Regenbogen“ entstand gewissermaßen als direkte Reaktion der Brüder Strugatzki auf den Anti-Atomkriegs-Film „Das letzte Ufer“ von Stanley Kramer, der 1962 unter strengster Geheimhaltung auf einer zentralen Tagung von Phantastik-Schriftstellern vorgeführt wurde.
Stilistisch gesehen sind die meisten Strugatzki-Romane eher längere Erzählungen, im russischen „Powest“ genannt. Sie sind gewissermaßen lange Kurzgeschichten oder vergleichsweise kurze Romane.
Zwischen 1996 und 2000 wurde die Buchreihe Время учеников (Übersetzung: „Lehrjahre“) publiziert, in der Erzählungen und Kurzromane anderer Autoren vertreten sind, die Stoffe der Strugatzkis fortsetzen bzw. ihre Figuren weiterentwickeln. Daran wirkte unter anderem Sergej Lukianenko mit.