25. März 2014 2 Likes

Die drei Tage des Falken

„Captain America 2: Return Of The First Avenger“ im Kino

Lesezeit: 2 min.

Das nennt man wohl Marketingcoup: Denn bei uns startet Captain America wie schon zu seinem ersten Kinoabenteuer nicht unter seinem „Taufnamen“, sondern als First Avenger – weil das deutsche Publikum mit dem Superheldenkollektiv einfach mehr anfangen kann als mit dem ursprünglich patriotisch hergeleiteten Weltkriegshelden. Immerhin bleibt dem comickundigen Kinozuschauer so der internationale Spoiler verborgen, der sich hinter dem Originaltitel Captain America: The Winter Soldier verbirgt.

Der geht nämlich auf den umfangreichen Storybogen von Autorenlegende Ed Brubaker zurück, der auf diese Art und Weise einen alten Bekannten von Cap zurück ins Spiel gebracht hatte, der das Avengers-Universum ab Mitte der 00er Jahre ein Stück weit mitprägen sollte. Davon geblieben ist für den fertigen Film allerdings vor allem dessen Origin-Story, während sich der Rest des Abenteuers an klassischer Agentenfilmkost der Marke Die drei Tage des Condor, Bond und Bourne orientiert und tonal vollkommen anders funktioniert als der noch Pulp-inspirierte Vorgänger.

Bereits die spektakulär inszenierte Eingangssequenz mit ihrer Erstürmung eines riesigen Flugzeugträgers lässt Cap und seinen weiblichen Sidekick Black Widow (Scarlett Johansson) in bester Bond-Manier den Grundstein für das spätere geheimdienstliche Verwirrspiel legen. Denn der Angriff und die Beschaffung streng geheimer Informationen sind offenbar von Nick Fury initiiert worden im Kontext umfangreicher S.H.I.E.L.D.-Pläne, die sich rund um ein groß angelegtes Überwachungs- und Eliminierungssystem ranken.  Ein Umstand, der den S.H.I.E.L.D.-Chef bald auf die Abschussliste einer mysteriösen Organisation bringt – und der den Captain als Hauptverdächtigen für den Anschlag bald zum Gejagten seiner eigenen Leute (u.a. Robert Redford als Alexander Pierce) werden lässt (so weit, so der ebenfalls von Redford angeführte Condor). Lediglich mit Natasha Romanoff und dem neu eingeführten Sam Wilson als Falcon an seiner Seite muss er nun die Identität des geheimnisvollen Attentäters aufklären. Und damit die Hintergründe eines Komplotts, das die neue Weltordnung für immer verändern könnte.

Das ist vor allem in Sachen Action sehr viel erdiger und auch brutaler, als wir dies von seinen Avengers-Kollegen gewohnt sind. Weil Steve Rogers und vor allem auch Scarlett Johansson als Natasha Romanoff ihre physische Überlegenheit in etlichen Kämpfen voll ausspielen dürfen. Und lässt in Sachen Storyentwicklung zwischen möglicher Civil War- Verzahnung und Age Of Ultron-Anbahnung einiges an Spielraum für Spekulationen. Trotzdem: Während diese Rückkehr des First Avenger in Sachen spektakulärer Set- und Actionpieces und Anspielungen auf das große Ganze kaum Wünsche offen lässt, bleibt sie in Sachen selbstironischer Brechung und Humor weit hinter dem Vorgänger zurück. Was nicht unbedingt etwas Schlechtes sein muss. Zumindest Brubaker selbst hat das Sequel nämlich als besten Film gelobt, den Marvel bislang produziert hat.

The Return Of The First Avenger ist ab dem 27.03. bei uns im Kino zu sehen.

Agent of Schild: Steve Rogers

Fliegt für den Captain: Sam Wilson aka. Falcon

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