9. Oktober 2014 2 Likes

Digitalfahrt

Jaron Lanier erhält den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels

Lesezeit: 1 min.

Der Friedenspreis des Deutschen Buchhandels geht in diesem Jahr an den amerikanischen Informatiker (und Musiker) Jaron Lanier, der mit seinen Sachbüchern „Gadget: Warum die Zukunft uns noch braucht“ (2010) und „Wem gehört die Zukunft?“ (2013) maßgeblich (und natürlich nicht unumstritten) die Debatte um die Digitalisierung begleitet hat.

Er hat sich als Kritiker der „Schwarmintelligenz“ hervorgetan und bemängelte, dass Wikipedia höchstens eine Durchschnittsmeinung repräsentiert, jedoch nicht echte Kompetenz, die nur ein Individuum erwerben könne. Ebenso ein Dorn im Auge ist ihm die Open-Source-Bewegung, die er als „digitalen Maoismus“ bezeichnete. Er wendet sich entschieden gegen die „Umsonst-Mentalität“ der Internet-Benutzer und stellte die vielbeachtete Forderung, dass jeder Nutzer für seine Daten auch Geld bekommen solle.

„Eindringlich weist Jaron Lanier auf die Gefahren hin, die unserer offenen Gesellschaft drohen, wenn ihr die Macht der Gestaltung entzogen wird und wenn Menschen, trotz eines Gewinns an Vielfalt und Freiheit, auf digitale Kategorien reduziert werden“, heißt es in der Begründung des Stiftungsrats.

Die Verleihung findet zum Abschluss der Frankfurter Buchmesse am Sonntag, 12. Oktober 2014, in der Frankfurter Paulskirche statt. Der Präsident des Europäischen Parlaments, Martin Schulz, wird die Laudatio halten. Der Preis ist mit 25.000 Euro dotiert.

Foto via wolfsonian.org

Kommentare

Zum Verfassen von Kommentaren bitte Anmelden oder Registrieren.
Sie benötigen einen Webbrowser mit aktiviertem JavaScript um alle Features dieser Seite nutzen zu können.