10. Juni 2025

„Predator: Killer of Killers“ – Kurz und schmerzlos

Einer der blutigsten und unterhaltsamsten Filme des Franchise

Lesezeit: 3 min.

Still und leise hat sich das „Predator“-Franchise zu einer der langlebigsten Reihen der Filmgeschichte entwickelt, zwar nicht immer auf höchstem Niveau, das Grundkonzept aber doch meist auf spannende Weise variierend. Bevor es im Herbst mit dem nächsten Realfilm weitergeht, sorgt nun ein erstaunlich gelungener Animationsfilm für neues Futter.

Predator: Killer of Killers“ erzählt genau das, was der Titel verspricht: Von der Suche nach einem Superkiller, der es als Sparringspartner mit den außerirdischen Predatoren aufnehmen kann, die ihren Nachwuchs gerne auf die Erde schicken, um sich zu bewähren. Und das, wie die im Laufe der Reihe etablierte Mythologie erzählt, schon seit Menschengedenken und nicht erst, seit es Mitte der 80er Jahre im mittelamerikanischen Urwald gegen Arnold ging.

In drei Episoden werden drei Krieger aus unterschiedlichen Ären der Menschheitsgeschichte ausgesucht, die sich schließlich im finalen Duell begegnen. Es beginnt 841, die Zeit der Wikinger, die sich untereinander mehr als rustikale Kämpfe liefern und daher für Höheres bestimmt wirken. Heldin ist Ursa, Tochter von Einar, die den Predator, der ihr im Weg steht für Grendal hält, den mythischen Gegner der Nordmänner. Im Japan des frühen 17. Jahrhundert geht es weiter, wo edle Samurai mit ihren geschliffenen Schwertern Duelle austragen und ihre Klingen bald auch gegen die Außerirdischen einsetzen. Den dritten Superkiller rekrutieren die Predatoren während des Zweiten Weltkrieges, wo der Latino Torres sich auf einmal in einem Dogfight gegen einen Predator samt Fluggerät wiederfindet.

Drei Geschichten, drei Menschen, die es schaffen, Predatoren zu besiegen und sich damit für besondere Predatoren-Gladiatoren-Spiele empfehlen.

Im inzwischen legendären ersten „Predator“-Film kämpfte Arnold Schwarzenegger im Dschungel gegen ein außerirdisches Wesen. Weder er noch die Macher des Films hatten damals eine Vorstellung der Hintergrundgeschichte, die erst im Laufe der nächsten Filme ausgeweitet wurde: Als unwissende Trainingspartner dienten Menschen aus unterschiedlichen Ären, meist aus zur Brutalität neigenden Gruppen wie militärischen Spezialeinheiten, Gefängnisinsassen oder Gang-Mitgliedern rekrutiert, die sich mehr schlecht als recht gegen die Außerirdischen bewähren sollten.

Mal mehr mal weniger gelungen wurde dieses Konzept im Laufe der Jahre variiert, besonders vielversprechend in den „Alien vs. Predator“ Crossover-Filmen, die demnächst vielleicht doch noch fortgesetzt werden.

Mit Dan Trachtenberg hat das Predator-Franchise momentan vielleicht auch den richtigen Regisseur am Start, der zwischen seinen beiden Realfilmen (der erste war „Prey“) auch bei „Predator: Killer of Killers“ zumindest als Co-Regisseur agierte. Zusammen mit Josh Wassung hat er Story und Figurenzeichnung auf das Nötigste reduziert und stattdessen das Augenmerk auf mehr als blutige Action gelegt. Befreit von der Notwendigkeit für einen Kinofilm ein „ab 16-Freigabe“ zu erzielen, kracht es hier gewaltig. Besonders die Wikinger-Epiosde ist so blutig, wie man es in der Geschichte der „Predator“-Filme lange, vielleicht auch noch nie gesehen hat.

Dass sich sehr viel im Schatten und im stürmischen Wetter abspielt, lässt dann auch die stark an Computerspiele erinnernde Animation akzeptabel erscheinen, die zwar nicht an aktuelle Kinomaßstäbe heranreicht, für ein kurzes und kurzweiliges Action-Spektakel aber mehr als ausreichend erscheint. Im November geht es im Kino mit „Predator: Badlands“ weiter, man darf gespannt sein, ob und wie Trachtenberg die Ansätze dieses blutigen Animationsfilms dann weiterführt.

Predator: Killer of Killers • USA 2025 • Regie: Dan Trachtenberg & Josh Wassung • jetzt auf Disney+

Kommentare

Zum Verfassen von Kommentaren bitte Anmelden oder Registrieren.
Sie benötigen einen Webbrowser mit aktiviertem JavaScript um alle Features dieser Seite nutzen zu können.