24. Januar 2022

„Exo One“: Schöne, fliegende Untertasse

Kurztest: Geschicklichkeitsabenteuer für Ufo-Fans

Lesezeit: 2 min.

Es ist auf den ersten Blick ein wirklich unscheinbares Ding, dieses Exo One aus dem Hause Exbleative. Wie so viele Indies übersieht man auch diesen markanten Titel made in Australia allzu leicht, der Microsoft- und PC-Spielern Ende letzten Jahres digital für rund 16 Euro ins Haus stand. Das wäre aber im Fall von Exo One sehr bedauerlich – zumindest dann, wenn man mit der richtigen Erwartung an diesen Mix aus Erkundung und Geschicklichkeit herangeht.

Die sollte nämlich vor allem darauf ausgerichtet sein, es hier – trotz des Geschichlichkeitseinschlags – mit einem ästhetischen Genuss zu tun zu haben. Im Kern dreht sich bei Exo One alles darum, mit einem Alien-Raumschiff auf eine interplanetarische Reise zu gehen, neue Welten zu entdecken und dabei kleinere, leider etwas zu kryptische Storyfetzen um eine gescheiterte Jupitermission mitzubekommen, die sogar leichte Horror-Anklänge annehmen. Stets besteht unsere Aufgabe in den jeweiligen Gebieten darin, ein schon von weitem erkennbares Portal zu erreichen, das uns, wie passend, zum nächsten Areal katapultiert.

Spielerisch ist unser Repertoire bei alldem überschaubar ausgelegt. Auf Knopfdruck verwandeln wir unser Schiff beispielsweise von einer Kugel in eine Scheibe und haben dadurch Vorteile beim Kampf gegen so manche Widrigkeit der Natur(en). So müssen wir nämlich oft genug Hindernissen ausweichen oder auch die Schwerkraft mithilfe unserer Schiffverformung so aufnehmen, um in den Gebieten überhaupt voranzukommen. Ein temporäres Scheitern ist also durchaus angelegt, wobei Rätsel oder gar Gefechte gegen Feinde nicht in Exo One vorkommen.

Wer die Umgebung richtig zu lesen im Stande ist und den oft rhythmischen Dreh mit der soliden Steuerung verinnerlicht hat, kann sich phasenweise in einen richtigen Flow spielen, der an Indie-Perlen wie Journey erinnert. Dass das gelingt, liegt speziell an der Grafikpracht, die uns das Ein-Mann-Studio Exbleative mehrfach kredenzt. Abwechslungsreiche Welten, in den die Gewalten der Elemente zelebriert werden, gehen Hand in Hand mit einem uns atmosphärisch dahintreiben lassenden Soundtrack, wobei die technische Performance (auf PC) stets sauber blieb.

Nach drei bis vier Stunden Spielzeit hat man allerdings schon alles gesehen und wäre da nicht die ein oder andere dann doch tendenziell etwas frustige Stelle, so wäre man noch schneller durch. Dazu hält auch nicht jedes Areal den Topstandard in Sachen Design, sodass Exo One zwar gerade für ein Spiel mit so begrenzten Mitteln wirklich respektabel ausfällt, es aber nicht ganz der große Wurf ist, den man sich in den besten Momenten erhofft.

Fazit

Eigentlich ansprechender Ufo-Mix aus Fluggeschicklichkeit, Atmosphäre und Erkundung, dem es leider am Feinschliff zum echten Hit fehlt.

Exo One • Exbleative • Geschicklichkeit/Adventure • Xbox Series X/Xbox One/PC

Abb. © Exbleative

 

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