28. Februar 2022

„Wanderer“: Zurück in die Vergangenheit

Kurztest: Endlich mal wieder ein richtig brauchbares VR-Adventure

Lesezeit: 2 min.

Zeitreisen auf digitale Spiele anzuwenden, ist zwar so alt wie das Medium selbst, doch lässt es sich eben nicht verleugnen, dass dieses Motiv einfach zu attraktiv anmutet, um es nicht immer wieder aus dem Genrebaukasten hervorzukramen. Wanderer zählt aber glücklicherweise zu den besseren Vertretern und schafft es dazu, endlich mal wieder einen Grund dafür zu liefern, Sonys VR-Set zu benutzen. Denn Wanderer, das Ende Januar digital für PS-VR und PC zum Preis von rund 34 Euro erschienen ist, versteht sich als reines VR-Vergnügen und ist entsprechend auch bezüglich seiner Spielmechaniken komplett darauf ausgerichtet.

Aus der Ego-Perspektive erleben wie dabei eine rund zehnstündige Story, in der wir eine eigentlich schon kaputte Zukunft, die für unsere Figur natürlich die Gegenwart ist, doch noch retten sollen. Um dies zu bewerkstelligen, hilft uns eine sprechende Armbanduhr, die wir zu Beginn in einem alten Versteck unseres Großvaters finden und die es uns ermöglicht, in der Zeit zurückzureisen. So erleben wir beispielsweise den Zweiten Weltkrieg ebenso wie die erste Mondlandung und sogar ein Abstecher zum Woodstock-Konzert schmückt das abwechslungsreiche Portfolio des Spiels.

Wenn wir schon bei den Qualitäten sind, sollte vor allem die recht schicke Grafik erwähnt werden, die gerade für einen VR-Titel ungewöhnlich gut ist. Auch die technische Gesamtperformance läuft ordentlich, obwohl sich allzu typische Situationen mit PS-VR ergeben, in denen ein leichtes Ruckeln oder die fummelige Steuerung für leichte Probleme sorgen. Das hat man aber schon viel schlechter erlebt und wer an VR-Gameplay gewöhnt ist, dürfte auch mit Wanderer schnell zurechtkommen.

Das Gameplay besteht im Übrigen hauptsächlich aus Rätseln, die sich ebenfalls in Sachen Komplexität sehen lassen können und gut in die Story integriert sind. Hier sticht allerdings der Ansatz heraus, dass die Rätsel oft in einer Art Escape Room-Logik aufgebaut sind und auch Geschick in den eingestreuten Actioneinlagen gefragt ist. Hierbei ist stets auf das limitierte Inventar zu achten, denn es kann gut sein, dass man bestimmte Items nicht in der richtigen Zeit gebunkert hat. Aber um gleich eine Entwarnung hinterher zu schieben: Wanderer ist kein Actiontitel und die Kopfnüsse sind mit reiflicher Überlegung und Timing definitiv keine Frustlieferanten.

Negativ zu vermerken ist hingegen leider das Fehlen einer deutschen Tonspur oder zumindest deutscher Untertitel. Ordentliche Englischkenntnisse sind daher Pflicht, um mit Wanderer komplett Freude haben zu können.

Fazit

Schick designtes, angenehm abwechslungsreiches Zeitreise-Adventure, das trotz kleinerer VR-Macken sein Geld wert ist.

Wanderer • M-Theory/Oddboy • Adventure • PC/PS4 (VR-only)

Abb. © M-Theory/Oddboy

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