TV-Tipp – Montag, 17. Dezember
„Furusato - Wunde Heimat“ auf Arte
Stell dir vor, es ist Postapokalypse, und keiner geht weg. So könnte man „Furusato - Wunde Heimat“ etwas salopp zusammenfassen, den Dokumentarfilm von Thorsten Trimpop, der heute, am 17. Dezember, um 23.50 Uhr auf Arte gezeigt wird (und bis zum 24.12. in der Mediathek). Er beschäftigt sich mit den Folgen der Reaktorkatastrophe in Fukushima von 2011 und vor allem mit der Kleinstadt Minamisoma, die zum Teil innerhalb der evakuierten 20-Kilometer-Sperrzone liegt – und in der trotz Strahlenbelastung noch immer 57.000 Menschen leben.
Da ist man zunächst platt. Aber Trimpop erzählt von den Menschen vor Ort, die tief mit ihrer Heimat verwurzelt sind. Und von den Menschen, die nie Entschädigungszahlungen für ihre unbewohnbaren Häuser bekommen und ganz einfach kein Geld haben, um wegzuziehen. Und die Kinder fragt eh keiner, die singen tapfer „Ich liebe Fukushima, ich gehe hier nicht weg“ in der Schule.
Da stockt einem manchmal der Atem – fast wären Monster und Mad-Max-Punks leichter zu ertragen.
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