TV-Tipps: „Raw“ und „Breeder“ auf Tele 5
Vegetarische Kannibalinnen und eine Frauenfarm
Streng genommen ist das nur ein Tipp, aber wer zu faul zum Umschalten ist, kann den Film danach auch noch mitnehmen, denn der macht einem so richtig schön klar, wie toll das davor Gesehene doch war.
Tele 5 zeigt am 18. Mai 2022 um 22.10 Uhr (Wiederholung in der Nacht zu Samstag um 00.10 Uhr) jedenfalls „Raw“, das wunderbare, hierzulande völlig abgesoffene Debüt von Julia Ducournau („Titane“), in der sich alles um die 16-jährige Vegetarierin Justine dreht, die dank einem Initiationsritus an der Uni fleischliche Gelüste entdeckt, aber damit ist weder Schnitzel noch Steak gemeint, sondern Menschenfleisch! „Raw“ schildert weibliche Selbstermächtigung mittels einer superben Mischung aus Coming-of-Age-Drama, pechschwarzer Komödie und Splatter, ist herrlich wild (natürlich gab’s bei den ersten Aufführungen die obligatorischen Berichte von Zuschauern, die ohnmächtig wurden oder zumindest kotzen mussten), aber auch jederzeit smart, von Hauptdarstellerin Garance Marillier („Ad Vitam“, „Titane“) zum Niederknien toll gespielt, voll von memorablen Szenen und mit einem göttlichen Soundtrack von Jim Williams gewürzt … ich könnte mich noch seitenweise über diesen Wahnsinnsfilm auslassen, aber sag jetzt einfach mal: gucken, gucken, gucken!
Über „Breeder“, der ab 00:00 Uhr läuft (Wiederholung in der Nacht zu Freitag um 3.35 Uhr), hatte ich bereits an dieser Stelle ein paar Worte verloren – wie gesagt, gut ist das nicht, aber so direkt im Anschluss vielleicht trotzdem interessant, weil der Film von Jens Dahl (Co-Autor von „Pusher“, 2010) fast alles falsch macht, was Ducournau richtig macht.
Abb.: „Raw“.
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