Eine Hymne für die Eingeschlossenen
Der Solo-Künstler William Beckett hat das Titellied zu John Scalzis Roman „Das Syndrom“ geschrieben
Kommenden Montag erscheint John Scalzis neuster Geniestreich bei uns in Deutschland, aber diesmal geht es nicht hinaus ins All. Das Syndrom (im Shop) bringt dafür aber alles mit, was ein ordentlicher Science Thriller zu bieten haben muss: Ein Virus geht um die Welt, und die Folgen sind katastrophal. Die meisten Opfer kommen mit einer Art Grippe davon, doch für einige wenige wird die Ansteckung zum Horror: Sie fallen in ein totales Wachkoma, das sogenannte Haden-Syndrom. Millionen von Menschen sind betroffen, und in den USA ist nichts mehr, wie es einmal war. Als der junge FBI-Agent Chris Shane auf einen mysteriösen Mordfall angesetzt wird, stechen er und seine Partnerin in ein Wespennest – ein brutales Versteckspiel beginnt, in dessen Zentrum möglicherweise die Antwort auf das Rätsel des Haden-Virus steht …
Wer die dazu passende musikalische Untermalung sucht, wird bei dem amerikanischen Musiker William Beckett fündig. Der hat nämlich das Titellied zum Buch geschrieben. Wie es dazu kam, erzählt John Scalzi in seinem Blog:
Ich habe William Beckett gefragt, ob er das Titellied zu „Das Syndrom“ schreiben würde, und war wirklich glücklich, als er zusagte. Ich bin ein großer Fan von William, sowohl als Solokünstler als auch als Frontmann der Band The Academy Is.
Die erste Rohfassung des Liedes fand ich schon sehr gelungen. Ich hatte ihm „Das Syndrom“ und die dazugehörige Kurzgeschichte „Unlocked“ geschickt, sodass er komplett in diese Welt, in der eine Krankheit namens „Haden-Syndrom“ Millionen von Menschen zu Gefangenen ihres Körpers gemacht hatte, was uns und unsere Kultur komplett verändert hat, eintauchen konnte.
William griff diese Idee auf und schrieb einen Song dazu, eine Hymne für diejenigen, die das Haden-Syndrom haben und von uns gehört werden wollen. Für sich genommen ist das Lied einfach klasse, aber im Zusammenhang mit dem Buch ist er schlichtweg perfekt. Ich fühle mich mehr als geehrt, dass William diesen Song für mich geschrieben hat, den ich jetzt mit euch teile. Ich hoffe, er gefällt euch auch.
Uns gefällt er definitiv – wie sieht‘s bei euch aus?
Das Buch zum Song ist ab Montag, 13.7., erhältlich.
John Scalzi: Das Syndrom • Roman • Aus dem Amerikanischen von Bernhard Kempen • Wilhelm Heyne Verlag, München 2015 • 396 Seiten • € 8,99 • im Shop
Kommentare
Liebe Lektoren, Marketer und Vertriebler des Heyne-Verlags, dass ein so begabter und von mir eigentlich hochgeschätzter SF-Autor wie John Scalzi auch mal einen schwachen Roman mit groben erzähltechnischen Mängeln und eher dünner Story abliefert – geschenkt. Was mich als Leser und Käufer indes sehr erbost, das sind Klappentexte, in denen obendrein die Unwahrheit über den Inhalt behauptet wird. In diesem Fall heißt es auf der Rückseite von „Das Syndrom“, im Zentrum des Romans stehe die „Antwort auf das Rätsel des Haden-Syndroms“. Dies ist faktisch nicht der Fall.
Wie können Sie sich diesen „Fehler“ erklären? Ich würde mich sehr über eine ebenso schnelle wie plausible Erklärung freuen!
Mit freundlichen Grüßen
Andreas Quinkert
Ja ja die Klappentexte. Das ist so ein leidiges Thema. Schon klar, dass ein Verlag nicht schreibt: "das Buch ist leider eines der schwächeren eines ansonsten sehr begabten Autors, kaufen Sie es bitte trotzdem".
Aber immer diese maßlos übertriebenen Lobeshymnen. Da wird von Meisterwerken der SciFi-Literatur geschwärmt wo es sich höchstens um einen durchschnittlichen Roman handelt. Noch so ein paar Schlagworte die mich inzwischen dazu veranlassen die Klappentexte überhaupt nicht mehr zu lesen: Der neuer Stern am Sci-Fi Himmel, Geniestreich, Highlight des Genres, grandiose Zukunftvision usw.
Für wie blöd halten die Verlage ihre Leser eigentlich?
Grussfrequenzen
Hans