Gilliamesque Erinnerungen

Terry Gilliam kennt man als Mitglied der englischen Komiker-Truppe Monty Python und als Regisseur von Filmen wie „Die Ritter der Kokosnuss“, „Time Bandits“, „Brazil“, „12 Monkeys“, „Brothers Grimm“, „König der Fischer“, „Das Kabinett des Doktor Parnassus“, „Fear and Loathing in Las Vegas“ und „Tideland“. Oh, und natürlich als Joanne K. Rowlings eigentlichen Wunschkandidaten für die Verfilmung ihrer „Harry Potter“-Bücher, dem sich Warner Brothers jedoch vehement verweigerte – schließlich ist Gilliam zugleich der Filmemacher, der bisher mehrmals daran scheiterte, „Don Quijote“ mit Johnny Depp zu adaptieren, und hat generell so seine Probleme mit Budgets und Zeitplänen.

Immerhin, jetzt hat der 1940 in Minnesota geborene Gilliam schon mal seine Memoiren geschrieben, und die sind richtig unterhaltsam geworden. Süffisant-amüsant erzählt Gilliam in „Gilliamesque“, das im November bei Heyne Hardcore als gebundene Ausgabe auf Deutsch erschienen ist, von seiner Kindheit, seinen ersten kreativen Einflüssen und Gehversuchen, und natürlich seiner unglaublichen Karriere als filmischer Visionär und Streiter des Surrealen, den kein Rückschlag kleinbekommen hat. Gespickt mit Anekdoten, Kommentaren und reichlich Bild-Material, ist das Gilliams ganz persönlicher, vergnügter Blick auf sein bisheriges Leben, Wirken, Träumen und Projizieren.

Seine Lebensgeschichte – so weit, so gut – hat er mit einer Extra-Portion Gilliam-Charme also schon mal zu Lebzeiten zu Papier gebracht. Jetzt fehlt nur noch der depperte Ritter von der traurigen Gestalt …

Hier gibt es eine Leseprobe zu „Gilliamesque“, das Berni Mayer ins Deutsche übertragen hat.

Terry Gilliam (mit Ben Thompson): Gilliamesque. Meine Prä-posthumen Memoiren • Heyne Hardcore, München 2015 • Hardcover • 308 Seiten • 26,99 Euro