5. November 2021 1 Likes

Kurz-Review: „Die erlösende Klinge“

Moderne High Fantasy von SF-Autor Adrian Tchaikovsky („Die Kinder der Zeit“)

Lesezeit: 2 min.

Den englischen Autor Adrian Tchaikovsky (im Shop) kennt man für großartige Science-Fiction-Romane wie „Die Kinder der Zeit“ (ausgezeichnet mit dem Arthur C. Clarke Award) und „Die Erben der Zeit“, „Portal der Welten“ und „Im Krieg“. Doch der 1972 geborene Brite schreibt auch immer wieder mal Fantasy. Mit „Die erlösende Klinge“ liegt nun ein klassischer High-Fantasy-Roman Tchaikovskys auf Deutsch vor. Obwohl, vielleicht doch gar nicht so klassisch. Denn in der Geschichte hört man die Echos von J. R. R. Tolkien und dem prägenden Überwerk „Der Herr der Ringe“ zwar überdeutlich, jedoch spielt Tchaikovsky ein anderes Lied.

„Die erlösende Klinge“ setzt nämlich nach dem Krieg des Völkerbunds gegen den finsteren Halbgott namens Blutschlächter ein. Die Heldin Celestaine war unter jenen, die den bösen Herrscher und Eroberer besiegten. Jetzt reist sie mit zwei seiner verhassten Yorughan-Schergen (Mr. Tolkien hätte gesagt: Orks) durch die vom Krieg geschundenen Länder, in denen Verlust, Armut und Gewalt regieren. Celestaine, deren verzaubertes Schwert alles schneiden kann, will unbedingt irgendetwas Gutes tun und einem der Völker, die besonders leiden mussten, helfen. Und so bricht sie mit ihren Gefährten auf, ein mächtiges magisches Artefakt zu suchen …

Tchaikovsky tanzt geschickt auf der Klinge zwischen Klassik und Moderne. Sein Buch fühlt sich immer vertraut und definitiv genre-typisch an, aber auch stets so, als würde Tchaikovsky oft bewusst einen Schritt und vor allem einen Gedanken weiter gehen als der Stammvater der High Fantasy und seine vielen Nachfolger – erwachsener, sich der Konsequenzen bewusst, und natürlich mit ein paar Spinnenwesen. Wer Tchaikovsky und das Fantasy-Genre mag, wird all dies zu schätzen wissen. Übrigens ist „Die erlösende Klinge“ der erste eigenständige Band der Shared-World-Serie „Nach dem Krieg“, dem allerdings nur noch „Feuer der Erlösung“ von SF-Autorin Justina Robson folgt.

Hier gibt es eine Leseprobe.

Adrian Tchaikovsky: Die erlösende Klinge (Nach dem Krieg Bd. 1) Panini, Stuttgart 2021 • 412 Seiten • Paperback: 17 Euro

Kommentare

Zum Verfassen von Kommentaren bitte Anmelden oder Registrieren.
Sie benötigen einen Webbrowser mit aktiviertem JavaScript um alle Features dieser Seite nutzen zu können.