Wolfgang Jeschke (1936–2015)
Der große Science-Fiction-Autor und -Herausgeber ist tot
Er hat die Science-Fiction in Deutschland wie kein anderer geprägt. Und kein anderer wurde so oft mit dem renommierten Kurd-Lasswitz-Preis ausgezeichnet. Wolfgang Jeschke, Science-Fiction-Autor, -Herausgeber und -Lektor, ist gestern in München gestorben.
1936 in der Tschechoslowakei geboren, wuchs Jeschke in Baden-Württemberg auf und ging dann zum Studieren nach München. Seine Verlagslaufbahn führte ihn von C.H. Beck, Kindler und Lichtenberg schließlich in den Siebzigerjahren zum Heyne-Verlag. Dort baute er, anfänglich gemeinsam mit Herbert W. Franke, dann als alleiniger Herausgeber, die Science-Fiction-Reihe auf, die schon bald zur größten und vielfältigsten Europas und über mehrere Jahrzehnte zum Markenzeichen des Heyne-Verlags wurde. Jeschke brachte qualitativ hochwertige ausländische Science-Fiction nach Deutschland und förderte ebenso nach Kräften deutsche SF-Autoren, nicht zuletzt in den zahlreichen Anthologien und Jahresbänden, die er herausgab. Ab 1986 erschien zusätzlich unter seiner Federführung mit dem „Heyne Science Fiction Jahr“ ein einzigartiges sekundärliterarisches Kompendium. Und nicht zuletzt schrieb Jeschke selbst: Stories, Erzählungen, Romane und Hörspiele, die ihn schon bald zu einem der beliebtesten deutschen SF-Autoren machten. Im Jahr 2002 ging Jeschke in den Ruhestand – aber von seiner Liebe zur Science-Fiction hat er sich nie verabschiedet.
Der Heyne-Verlag verneigt sich vor Wolfgang Jeschke: in tiefer Trauer und Dankbarkeit.
Kommentare
Mein Beileid seiner Familie.
Der Familie drücke ich meine tiefe Anteilnahme aus.
Sie haben einen lieben Menschen verloren - und wir alle einen Großmeister des Genres.
Meine Hochachtung für Wolfgang Jeschke wird mit der Erinnerung bleiben.
Wir werden dich vermissen, Wolfang, als Mensch und Autor!
Lieber Wolfgang, ich werde an Dich denken - bei vielen Gelegenheiten und in vielerlei Zusammenhängen und Begebenheiten auf diesem merkwürdigen Planeten Nummer Drei um die Sonne. Mit Dir stirbt ein Teil von mir- jetzt ist es aus mit all unseren Plänen. Möge der letzte Streich zu Deinem 80er noch gelingen! Auch wenn wir im philosophischen Gespräch über Metaphysik und den Glauben an den einen Gott ganz uneins waren, ich bin sicher: wir finden noch eine gemeinsame Basis. Auch auf diesem Terrain. Danke für alles!