18. Juli 2018

Abteilung: Filme unterm Radar!

Zombies, tödlicher Nebel und Mad-Max-Retrochick!

Lesezeit: 3 min.

Es ist schon kurios: Ungefähr ab den 1990er-Jahren galt eine Kinoauswertung als Siegel für eine gewisse Qualität, direkt in die Videothek wanderten vor allem Filme, in denen muskelbepackte Proleten schmierigen Finsterlingen möglichst brutal auf die Omme hauten um anschließend die gerettete Frau (blond, schlank, große Brüste – logo) flachzulegen. Natürlich ist gegen Filme mit muskelbepackten Proleten, schmierigen Typen und heißen Frauen nicht das Geringste einzuwenden, aber eine gewisse Berechtigung hatte die Abgrenzung natürlich schon.

Echte Filmfans wissen allerdings, dass sich das Blatt seit einiger Zeit gewendet hat: Die interessanten Sachen gibt’s oft direkt auf Scheibe, auf der Leinwand dagegen überwiegend den neusten Dwayne-Johnson-Blue-Screen-Trash oder Konfektionsware vom Marvel- oder Disney-Fließband.

Aus diesem Grund an dieser Stelle drei Trailer von interessanten Filmen, die wohl eher nicht auf der hiesigen Leinwand auftauchen werden.

Da hätten wir „One-Cut of the Dead“: Wer bei „of the Dead“ reflexhaft abwinkt, hat nicht ganz Unrecht, soll aber trotzdem erstmal weiter lesen. Ja, stimmt, das Zombie-Thema ist im Prinzip tot, nicht untot, sondern so richtig tot, aber der hier kommt aus dem so wahnsinnig faszinierenden, aber bei uns immer noch wahnsinnig ignorierten Filmland Japan und die experimentierfreudigen Japaner haben erst vor einiger Zeit mit „Undertaker“ gezeigt, dass man aus dem Thema eben doch noch was rausholen kann und „One-Cut of the Dead“, der sich völlig zu Recht zum Festivalshit gemausert hat (den Jubelarien vom diesjährigen Far East Film Festival schließen wir uns vorbehaltlos an), steht dem in Nichts nach. Inhaltlich dreht sich alles um eine Filmcrew, die einen Zombiefilm dreht, dann aber unversehens mit echten Zombies konfrontiert wird. Eigentlich sollte man sich noch nicht mal den Trailer anschauen, sondern sich dieser wirklich drolligen, mitreißenden, technisch beeindruckenden Achterbahnfahrt einfach ausliefern. Koch Media hat die Rechte für Deutschland, einen Termin gibt’s leider noch nicht.

In „Dans la brume“ (Internationaler Titel „Just A Breath Away“) wird Paris nach einem Erdbeben von einem dichten Nebel überflutet, der bereits nach einem Atemzug tödlich ist. Anna und Mathieu haben überlebt, aber auch nur weil sie sich in letzter Sekunde in das oberste Stockwerk ihres Hauses retten konnten. Rettung lässt allerdings auf sich warten, doch der Nebel steigt immer höher und höher… „Just A Breath Away“ kommt aus Frankreich, was man dem geschmeidigen Trailer auch ansieht, die Besetzung Romain Duris („Doberman“) und dem ewigen Bond-Girl Olga Kurylenko geht in Ordnung und das Kritiker- und Publikumsfeedback von diversen Festivals ist überwiegend gut – ein weiterer Titel für die will-sehen-Liste, der bereits am 31.08. begutachtet werden kann (DVD und Blu-ray von Splendid als „A Breath Away“).

Anders verhält es sich bei „Future World“ von Arbeitstier James Franco (dieses Mal: Co-Regie, Co-Produzent, Hauptdarsteller), dessen Filmographie mittlerweile aus wirklich allen Nähten platzt. Der mit Suki Waterhouse, Snoop Dogg, Cliff ’Method Man’ Smith, Lucy Liu und Milla Jovovich bunt besetzte Retro-Sci-Fi-Actioner, der einem bereits im Trailer „Mad Max“ ins Gesicht brüllt, wurde im Mai von der US-Presse regelrecht von der Leinwand runtergehasst. Anderseits macht einen genau das ja auch wieder neugierig… ein wenig Liebe kann man „Future World“ auf dem Fantasy Film Fest im September entgegenbringen, Tiberius Film hält ab dem 08.11.2018 die Scheiben bereit.

Abb.: Just a Breath Away

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